S. Fischer-Programmgeschäftsführer Peter Sillem, der sich Ende Juni mit einer Kunstgalerie in Frankfurt am Main selbstständig machen wird, ist beeindruckt von der Essaysammlung „Der Augenblick der Fotografie“ des Anfang Januar verstorbenen John Berger: „Erstmals sind hierzulande auch seine kleineren Schriften zur Fotografie zu entdecken, ist zu erfahren, was er über die Jahrzehnte über dieses Medium gedacht hat. Es sind Texte, die einem buchstäblich die Augen öffnen, die in einen Dialog treten mit jenen anderen Großen, die vor ihm über das Medium der Fotografie geschrieben haben – Walter Benjamin, Roland Barthes, Susan Sontag. Bergers genauer Blick, sein Denken hinein in die Fotografie (und einzelne Fotografien), seine Porträts von Fotografen (z.B. Paul Strand, André Kertész, ein Gespräch mit Sebastião Salgado), seine Überlegungen zum Unterschied von Malerei und Fotografie, zum fotografischen Erzählen, zu politischem Gebrauch und Missbrauch der Fotografie, zu ihrer Idee insgesamt, sind atemberaubend. Höchst einfühlsam übersetzt hat die meisten dieser Texte John Bergers alter Freund (und mein wunderbarer langjähriger Kollege) Hans Jürgen Balmes. Dass Berger die deutsche Ausgabe dieser Essays noch erlebt hat, ist ein schöner und tröstlicher Gedanke.“
John Berger Der Augenblick der Fotografie, 272 S., 22,00 €, Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-25283-7
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