In Filmen und Serien steckt viel Potenzial für die Vermittlung von wissenschaftlichen Phänomenen. Zwei aktuelle Themenbestseller wählen einen entsprechenden Ansatz.
Dass sich wissenschaftliche Inhalte anschaulicher und unterhaltsamer vermitteln lassen, wenn man den Leser bei einem Thema abholt, das ihn interessiert, ist für Sachbuchverlage keine neue Erkenntnis. Besondere Attraktivität erlangt ein Titel offenbar, wenn ein Bezug zur Popkultur hergestellt wird, wie beispielsweise bei „Homers letzter Satz. Die Simpsons und die Mathematik“ (Hanser) oder „Physik der Superhelden“ (Rowohlt).
Profi dieser Disziplin ist Metin Tolan (Foto: Huhn, TU Dortmund). Der Professor für Experimentelle Physik hat bei Piper bereits vier Bücher veröffentlicht, die auf eine Gesamtauflage von über 100.000 Exemplaren kommen. Den Anfang machte „Geschüttelt, nicht gerührt. James Bond und die Physik“ (Ende 2008 auf Platz 48 des Sachbuch-Rankings) über die Stunts und Gadgets der „007“-Filme, es folgten „So werden wir Weltmeister. Die Physik des Fußballspiels“ und „Titanic. Mit Physik in den Untergang“ über die wissenschaftliche Plausibilität der Katastrophendarstellung im Kinofilm „Titanic“.
Aktuell hat sich der Physik-Erklärer – passend zum diesjährigen Jubiläum – „Star Trek“ vorgenommen und anhand vieler Filmszenen alle Mechanismen und Zahlen analysiert, mit denen die Sternenflotte zu tun hat. Er beantwortet Fragen wie: Was hat es mit Spocks grünem Blut auf sich? Wie funktioniert der Warp-Antrieb? „Die Star-Trek-Physik“ rangiert aktuell auf Platz 50 der SPIEGEL-Bestsellerliste Hardcover Sachbuch und steigt auf Platz 4 des Themen-Rankings Naturwissenschaft ein.
Ein weiterer Neueinsteiger hat ebenfalls einen TV-Bezug: Auf Platz 11 erklärt Dave Zobel „Die Wissenschaft hinter The Big Bang Theory“. Der Lizenztitel (Startauflage bei Riva: 6000 Exemplare) soll Fans der Serie zum Kauf bewegen und sie zugleich an Bücher und an wissenschaftliche Themen heranführen.
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