Zum 16. Juni schließt Sony den eigenen Reader-Store in Deutschland. Analog zum Rückzug in Nordamerika übergibt der japanische Technologiekonzern die Kunden an Kobo. „In Anbetracht des derzeitigen Marktanteils unseres Reader Stores sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass es schwierig sein wird, weiteres Wachstum zu generieren“, begründet eine Sony-Sprecherin gegenüber buchreport den Schritt.
Sony ist einer der E-Book-Pioniere weltweit. Ab 2006 war Sony mit einem eigenen Reader in den USA auf dem Markt, der in den ersten Monaten exklusiv über die – inzwischen vom Markt verschwundenen – Borders-Filialen verkauft und dessen Vertrieb dann ausgeweitet wurde. Erst 14 Monate später legte Amazon den ersten Kindle vor.
Abschied auch vom Reader-Geschäft?
Nach dem Rückzug von Sony aus dem Inhaltegeschäft ergeben sich zumindest drei große Fragen:
- Verabschiedet sich Sony mittelfristig auch aus dem Hardware-Geschäft? – „Wir werden weiterhin das aktuelle Reader Modell PRS-T3 verkaufen“, versichert eine Sony-Sprecherin, ohne sich zu künftigen Produkt- und Entwicklungs-Strategien zu äußern.
- Wie reagiert Sonys Kooperationsparter Libri? Auf Sony-Seite heißt es: „Die Veränderungen beim Sony Reader Store haben keine Auswirkungen auf den Reader von Sony bzw. den Zugriff auf die Shops der Buchhändler sowie ebook.de.“ Libri bestätigt die Einschätzung von Sony, man werde die eigene Strategie nicht ändern.
- Wie reagieren die Buchhändler, die den Sony-Reader verkaufen? – können sie damit leben, dass neben dem eigenen Shop auch der E-Book-Verkauf über Kobo auf den Geräten ermöglicht wird?
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