Eine größere Zahl Lernende, bedingt durch die Flüchtlingszuwanderung sowie neue Schullehrpläne, haben den ca. 80 Bildungsmedienverlagen ein Umsatzplus von 5% beschert. Der Verband Bildungsmedien hat zur Bildungsmesse Didacta (14. bis 18. Februar in Stuttgart) den Branchenumsatz 2016 auf 580 Mio Euro taxiert. Erfasst wurden bei der Mitgliederbefragung alle Produktkategorien und Zielgruppen (Lehrer, Lernende, Schul- und Privatbedarf).
Von 2010 bis 2013 war der Umsatz wegen zurückgefahrener Bildungsbudgets noch gesunken, 2014 aufgrund neuer Lehrpläne zumindest stabil geblieben. Ein direkter Vergleich mit den aktuellen Zahlen ist nach Angabe des Verbands wegen veränderter Bemessungsgrundlage nicht möglich. Details:
- 70% des Umsatzes entfällt auf die allgemeinbildenden Schulen.
- 15% erwirtschaften Materialien der Erwachsenenbildung im Bereich Sprachen und IT.
- 10% machen berufliche Bildung in Schule und Ausbildungsbetrieben aus.
- 5% des Umsatzes erzielt der Bereich frühe Bildung.
Die durch Flüchtlinge gewachsene Nachfrage hat zu Umsatzsteigerungen in allen Segmenten geführt. Der Markt für Deutsch als Fremdsprache (DaF) bzw. Deutsch als Zeitsprache (DaZ) ist nach bereits gutem Vorjahr noch einmal besonders, und zwar um rund ein Viertel gewachsen.
Neue Lehrpläne sowie die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium haben in einigen Bundesländern für Impulse bei den allgemeinbildenden Schulen geführt. Dort ist die Nachfrage nach digitalen Medien weiterhin deutlich niedriger als an den berufsbildenden Schulen.
Digitalpakt: Bund und Länder gründen Arbeitsgruppe
Im Oktober 2016 hat Bundesbildungsministerin Johanna Wanka die „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ ausgerufen. Im Rahmen des „DigitalPakt#D“ sollen 5 Mrd Euro in die Ausstattung der Schulen mit technischer Hardware und WLAN gesteckt werden. Im Gegenzug sollen die Länder ihre Lehrer fortbilden und Unterrichtskonzepte entwickeln.
Die Kultusminister der Länder sowie das Bildungsministerium haben sich darauf verständigt, eine Bund-Länder-Vereinigung zur Unterstützung der Digital-Bildung in Schulen zu erarbeiten. Dazu wurde die Einsetzung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe beschlossen.
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