Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ kritisiert die Angriffe auf Daniel Kehlmann. Dessen jüngster Roman „Ruhm“ sei bis auf Platz 3 der „Spiegel“-Bestsellerliste vorgestoßen, 300.000 Exemplare seien verkauft worden, Kehlmann sei gerade auf Lesereise, der Roman sei sogar Thema der „Tagesthemen“ gewesen – auf der anderen Seite häuften sich die „Entgleisungen“. „Der Titel des Buches, dessen Ironie sich dem Leser schnell erschließt, wird zum Anlass, den vermeintlichen Ruhm des Autors gegen ihn zu wenden: Kehlmann, das ,Wunderkind der deutschen Literatur‘, dessen Erfolg ein Rätsel ist.“ In Wirklichkeit sei Kehlmann kein Wunderkind, er überfordere seine Leser eher, als dass er sie, wie von der „taz“ moniert, unterschätze; auch die Einwände, dem Autor fehle etwas „Schillerndes und Glamouröses“ („Frankfurter Rundschau“) bzw. da Buch sei zu dünn („Journal Frankfurt“), passten ins Bild.
Fazit: Die deutsche Kritik benehme sich „wie die Jungs auf dem Schulhof, die dem guten Schüler – auch ,Strebertum‘ ist Kehlmann schon vorgeworfen worden – die Brille wegnehmen und drauftreten.“
Auch die „Neue Zürcher Zeitung“ widmet sich, allerdings kursorisch, Daniel Kehlmann. Es geht um das Eigenleben von Büchern, die Eigenmächtigkeit der Materials, die in „Ruhm“ thematisiert werde.
VERLAGE
Alfred A. Knopf Jr.: ist im Alter von 90 Jahren gestorben.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 29)
BÜCHER & AUTOREN
Science-Fiction-Literatur: Wie sie durch Charles Darwin entstanden ist.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
Buchmesse Havanna: voller systemtreuer Bücherwürmer.
nzz.ch
Simon Beckett: Seine Thriller-Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter verkaufte sich über 2 Mio Mal – was ist dran an Krimis, die auf den ersten Blick nach dem klassischen „Whodunit“-Prinzip zu funktionieren scheinen?
stern.de
Chenjerai Hove: Ein Gespräch mit dem simbabwischen Schriftsteller über die Krise in der Heimat.
nzz.ch
Filippo Tommaso Marinetti: Der italienische Schriftsteller war ein Gourmet und Visionär, hasste aber Pasta.
welt.de
Hanns Zischler: wird mit dem diesjährigen Heinrich-Mann-Preis der Berliner Akademie der Künste ausgezeichnet.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 27)
ONLINE
Radio: litradio.net soll ein Perlentaucher des Hörens werden.
fr-online.de
Open Access: Das elektronische Publizieren in der Wissenschaft hat viele Vorzüge: ein Erfahrungsbericht aus dem Deutschen Historischen Institut in Paris.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. N5)
Raubkopierer: Staatsanwaltschaft muss die Hälfte der Anklage gegen das schwedische Internetportal The Pirate Bay fallen lassen, weil ihre Beweisführung in technischen Fragen lückenhaft ist.
ftd.de, taz.de
MEDIEN & MÄRKTE
Kulturwirtschaft: wurde von der Bundesregierung analysiert, ein Wirtschaftszweig mit einem jährlichen Umsatz von 132 Mrd Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 13)
Mobilfunk: Die neuen Mobiltelefone können viel – sogar telefonieren, manche Geräte haben einen Kompass oder einen Schrittzähler.
welt.de
Mobilfunk 2: Die Welt hat sich geändert, nur die Mobilfunker beharren auf alten Strategien.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 20)
Kommentar hinterlassen zu "Pöbelei auf dem Schulhof"