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Pop trifft Literatur

Nach den Vattenfall Lesetagen und HarbourFront startet in dieser Woche am Donnerstag das dritte Literaturfestival Hamburgs. Ham.Lit (hier mehr) fokussiert besonders auf jüngere Autoren und schlägt die Brücke zur Musik. Unter den Autoren sind Stefan Beuse, Michael Ebmeyer, Daniel Falb, Clemens Meyer, Tilman Rammstedt und Jan Wagner. Im Interview erklärt Organisator Alexander Gumz (Foto: Greta Granderath), wie sich das neue Festival behaupten soll.

Sie treten in Hamburg gegen die Vattenfall Lesetage und HarbourFront an.
Ist an der Elbe Platz für drei Lesefestivals?

Also – gegen andere treten wir schon mal eh nicht an. Ham.Lit ist konzipiert als junge Literatur- und Musiknacht, in der Autor/innen im Alter zwischen 20 und Mitte 30 lesen – das ist grundsätzlich etwas ganz anderes als das, was Vattenfall oder Harbourfront machen. Ham.Lit baut nicht auf internationale Bestseller-Namen, sondern präsentiert handverlesene deutschsprachige Prosa, Lyrik und Musik. Die Kuratierungsarbeit war aufwendig und wurde von Veranstaltern vorgenommen, sie selbst auch Autor/innen (Lucy Fricke, Alexander Gumz) respektive Musiker sind (Jan Lafazanoglu). Der Blick ging also allein auf gute Texte, gute Musik und eine spannende Mischung. Platz hat das in Hamburg ganz einfach, falls Publikum zu Ham.Lit kommt. Dann hat es seine Berechtigung. Und man sollte die Stadt nicht unterschätzen. In der hat einiges Platz.

Was zeichnet die Stadt als Ort der Literatur aus?
Hamburg ist eine der hoch- und popkulturell attraktivsten Städte Deutschlands. Vor allem im Musikbereich ist Hamburg vermutlich allen anderen Städten, auch Berlin, voraus. Literararisch dominiert jedoch bislang das Literaturhaus-Programm. Tolle Lesereihen wie der „Machtclub“ oder das mittlerweile leider eingestellte „Kaffee.Satz.Lesen“ beweisen jedoch, dass es darüber hinaus einen großen Bedarf an Veranstaltungen mit junger Literatur gibt. Den wollen wir bündeln und eine dichte, lebendige Veranstaltung ins Leben rufen, die Hamburger mit Nicht-Hamburger Literatur verbindet. Auch hier sehen wir uns nicht in Konkurrenz zu bereits erfolgreich stattfindenden Veranstaltungen, sondern als Ergänzung.

Wie sieht Ihr minimales und wie das maximale Ziel fürs Debüt aus?
Wir wollen natürlich ein möglichst breites Publikum erreichen – Popmusik-und Literaturfans, im Idealfall aber auch Menschen, die sich sonst mit beidem weniger befassen. Wir wollen eine tolle Nacht zusammenstellen, die Spaß macht, zum Denken und Tanzen bringt. Außerdem hoffen wir, mit der Mischung der Künstler auch bislang noch weniger Bekannten etwas von der Aufmerksamkeit zu verschaffen, die sie in unseren Augen verdienen. Wenn alles so läuft, wie wir es uns wünschen, wenn die Veranstaltung angenommen wird, hoffen wir natürlich darauf, bald ein zweites Ham.Lit auf die Beine stellen zu können.

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