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Postskriptum: Am Ball bleiben!

Erstaunliches über Fußball sagte jetzt der philosophische Bestsellerautor Richard David Precht (Foto: Bettina Dahm) in einem Interview mit „Cicero“: „Wir suchen Sinn im Fußball. (…) Ein großer Teil der Dinge, die den Menschen früher wichtig waren – die Hingabe an den Glauben, die Treue zu Gott, die Bereitschaft für das Vaterland zu kämpfen –, findet heute im Stadion statt.“ Da würde man sich nicht wundern, wenn Precht demnächst seinen Wechsel von Goldmann zum Sportverlag Die Werkstatt bekanntgibt. 

Krekeler: Knatschig

In der „Welt“ zeiht Literaturchef Elmar Krekeler den Börsenverein der Humorlosigkeit. Grund: Der Preis für den kuriosesten Buchtitel soll, wie Krekeler formuliert, „ausgenüchtert“ werden, nachdem der prämierte Droste Verlag („Begegnung mit dem Serienmörder. Jetzt sprechen die Opfer“) „humorfrei“ reagiert habe. Dann solle man den Preis doch ganz abschaffen, schimpft Krekeler. „Wir wandern aus oder gehen doch wenigstens dahin, wohin der Börsenverein geht, wenn er mal lacht – in den Keller.“ Bleibt angesichts des baulichen Zustandes des Buchhändlerhauses am Hirschgraben hinzuzufügen, dass einem das Lachen dort erst recht vergeht.

Latein: Lückenhaft

Die Veröffentlichung der lateinischen Version der neuen Enzyklika Papst Benedikts XVI. verzögert sich. Aus dem Vatikan heißt es, es gebe Schwierigkeiten, für Begriffe wie „Wirtschaftskrise“ und „Globalisierung“ adäquate lateinische Wörter zu finden. Die haben wir zwar auch nicht bei der Hand, wohl aber ein adäquates Wort zur Erklärung der misslichen Lage: Tempus fugit.   

Talar: Täuschend

Wegen „Titelmissbrauchs“ hat die evangelische Landeskirche Bayerns einen 62-jährigen Nicht-Theologen angezeigt: Er sei jahrelang als Pfarrer bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen aufgetreten. Gegenüber dem „Nordbayerischen Kurier“ stellte der Beschuldigte allerdings klar, dass er sich nie als „Pfarrer“ bezeichnet hat. Da er sich also nur einer unbefugten Benutzung der traditionellen Pfarrer-Amtstracht, Talar und Beffchen, schuldig gemacht hat, müsste der Vorwurf eigentlich auf „Kittelmissbrauch“ lauten.

Vorlage: Verzichtbar

Und dann war da noch die Meldung der „Los Angeles Times“, dass die an dem Film „Harry Potter und der Halbblutprinz“ mitwirkenden Hollywoodstars Michael Gambon („Dumbledore“), Alan Rickman („Snape“) und Ralph Fiennes („Voldemort“) selber nie die Bestseller von Joanne K. Rowling gelesen haben. Zur Ehrenrettung der Mimen muss allerdings angemerkt werden, dass schließlich auch die von ihnen dargestellten Figuren mit Sicherheit nie einen „Harry Potter“-Band in der Hand hatten.

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