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Postskriptum: Angesagte Autoren

Die Buchmesse ist dieses Jahr besonders reich an Höhepunkten. So stellt die frischgebackene Sachbuch-Autorin Dr. phil. Reyhan Sahin alias Lady Bitch Ray in Frankfurt ihr Buch „Bitchsm – Emanzipation. Integration. Masturbation“ vor. In einer Pressemitteilung verspricht ihr Verlag Panini, die Skandal-Rapperin „teilt kräftig aus, prangert Doppelmoral und Machismo an und hat dabei auch keine Angst, dorthin zu schlagen, wo es weh tut.“ Ach, Apropos Doppelmoral, Machismo und Dort-hin-schlagen-wo-es-weh-Tut: Auch Arnie „Terminator“ Schwarzenegger stellt auf der Messe sein neues Buch vor („Total Recall“, HoCa). Da eröffnet sich Freunden der gepflegten Literatur die Möglichkeit zu einem interessanten Experiment: Einfach zu beiden Buchvorstellungen gehen und kucken, wo’s mehr wehtut.

Politiker: Polternd

„Einfach mal das Maul halten“, empfahl der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck einem pöbelnden Passanten und erregte damit großes Aufsehen. Menschlich verständlich, aber ungehobelt, meinen Kommentatoren. In Wirklichkeit aber markiert Becks Ausbruch einen enormen qualitativen Fortschritt der politischen Sitten in unserem Land. Helmut Kohl etwa hätte bei seinem berühmten Ausbruch in Halle/Saale im Jahr 1991 dem Störenfried noch gern aufs Maul gehauen. 

Großartig: Gesächselt

Wieder ein tolles neues Wort gelernt: „Bomforzionös“. Das ist Sächsisch, und der Kabarettist Tom Pauls erklärt es im „FAZ“-Interview als „Ausdruck für allerhöchste Güte. Stammt aus der Napoleonzeit und ist eine Abwandlung von ,bonne force‘, was so viel wie ,großartig‘ heißt“. Anlass für das Interview war das Umfrageergebnis des Instituts YouGov, demzufolge Sächsisch der unbeliebteste deutsche Dialekt ist – notabene Ergebnis einer oberdämlichen Fragestellung, denn Dialekte sind per se gleichermaßen liebenswert. Und der sächsische ganz besonders, weil er mir ermöglicht, munter alliterierend den Frankfurtfahrern unter meinen lieben Lesern eine bomforzionöse Buchmesse zu wünschen.

Nudeln: Nackig

Hier ein Fundstück, vom buchreport-Leserreporter in einer Pizzeria schnappgeschossen. Natürlich will der italienische Gastronom mit dieser Abbildung den Eindruck erwecken, seine Nudeln seien so lecker, dass man bzw. frau darin regelrecht baden möchte. Geradezu tragisch ist, dass er bei seinen erheiterten deutschen Gästen nur die Assoziation „Leckere Fleischbeilage“ hervorzurufen vermochte. So viel zum Thema Völkerverständigung. Traurig, traurig.


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