In ihrem „Trostbuch“ (neu bei Bastei Lübbe) erklären Lou Richter und Andreas Gaw, warum es gar nicht erstrebenswert ist, Bestsellerautor zu sein, etwa auf Seite 66: „Ist das Buch erst einmal in den Top Ten, dann beginnt die richtige Arbeit, das Tingeln durch die Buchhandlungen. Lesungen in Orten, in denen man lieber keine Autopanne hätte, vor Leuten, die aussehen, als würden sie Buchseiten mit Mistgabeln umblättern.“ Mein Tipp: Buchhändler, die eine Lesung mit Richter und Gaw veranstalten, sollten sie mit dem Vorlesen dieser Textstelle beginnen. Wird bestimmt ein großer Spaß.
Wort: Wertvoll
Wieder ein schickes Wort gelernt: In der „Literarischen Welt“ las ich jetzt über den Schriftsteller Helmut Krausser, er habe zuletzt u.a. „biografische Epopöen“ geschrieben. Hopopöla, dachte ich da, das ist ja mal ein eleganter Ausdruck. Seit ich aus dem Fremdwörterbuch erfahren habe, dass die Epopöe nichts anderes als ein altmomödisches Wort für das Epos ist, flechte ich es öfter in Gespräche ein, um dem Gegenüber zu demonstrieren, wie gebildet ich bin. Besonders große Erfolge habe ich dabei übrigens, wenn ich herablassend den Diminutiv Epopöchen verwende.
Führungsduo: Fahrend
Vor ein paar Wochen machte ich mir an dieser Stelle Gedanken über eine griffige Bezeichnung für das neue europäische Führungstandem Angela Merkel und François Hollande und schlug „Hollakel“ vor. In den Medien hat sich allerdings durchgesetzt, die ersten Silben beider Namen zu „Homer“ zu kombinieren, was natürlich nicht nur wohlklingend, sondern auch sinnfällig ist, da sich Merkel und Hollande bildlich gesprochen durchaus auf einer gemeinsamen Odyssee befinden. Je nach deren Verlauf könnte allerdings irgendwann die Kombination der ersten Silbe ihres Namens mit der letzten seines Namens noch besser passen.
Geburtstag: Gefeiert
Hier noch ein Mitbringsel aus dem Urlaub (u.). Aufgenommen in einem Urlaubsort an der Nordsee, lässt es ahnen, was die Einheimischen so machen, wenn die Touristen gerade nicht da sind
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