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Postskriptum: Beliebte Beißerchen

Der Film „Twilight“ und sein Hauptdarsteller Robert Pattinson (Foto) haben bei den „Teen Choice Awards“, die in Los Angeles verliehen wurden, abgeräumt. Und als Nicht-Teenie fragt man sich wieder einmal: Warum eigentlich? Auch wenn es pathetisch klingt: Die Antwort findet man wohl nur, wenn man aufmerksam in die selig lächelnden Gesichter der jugendlichen Fans blickt. So ein starkes, gerade gewachsenes Vampirgebiss muss auf die Vertreter der zahnspangentragenden Generation unwiderstehlich wirken.  

Stress: Störend

Autor Michael Korth schreibt in seinem neu bei Ullstein erschienenen Buch „Auch das geht vorbei – Das Mantra der Gelassenheit“ über die Hektik unserer Tage: „Heute bringen Geräte und Hilfsmittel wie Computer, Handy, Internet, E-Mail, die ja eigentlich Zeitsparer sind, paradoxerweise immer mehr Dynamik ins Berufs- und Privatleben. Kaum jemand ist mehr in der Lage, der immer stärker anschwellenden Informationsflut Herr zu werden“, analysiert Korth hellsichtig. „Das Resultat einer solch permanent gestressten Lebensweise bedeutet für viele Menschen seelische und körperliche Erschöpfung.“ Gut beobachtet. Als Leser gerät man allerdings ins Grübeln, ob ein „Schnellkurs zur Wiederherstellung der inneren Balance“ (Klappentext) eine Lösung oder eher Teil des Problems ist.    

Bundesligatrainer: Beäugt

Im Sportteil schreibt die „WAZ“ über den Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Nürnberg, Michael Oenning: „Er wird mitunter misstrauisch beäugt, denn Oenning mag Theater und Chopin, er spielt Klavier und hat an der Seite von TV-Kommentator Marcel Reif den Grimme-Preis bekommen.“ Gute Güte! Wenn sich jetzt noch herausstellen sollte, dass er ein Buch gelesen hat, ist er bei Fans und Kollegen bestimmt vollends unten durch.

Punkrocker: Poetisch

Ein viel zu wenig gewürdigtes Ereignis: Dieser Tage jährt sich zum 25. Mal das Erscheinen des Debüt-Albums „Debil“ der großartigen Rock-Kapelle „Die Ärzte“. Aus diesem Anlass möchte ich aus dem Werk der Punk-Poeten Bela B. und Farin Urlaub nur meine zwei Lieblingsreime zitieren: „Lepra, Tripper und Skorbut / Ich bin dagegen, absolut!“, sowie: „Und ganz besonders der beliebte Oberlippenbart / ist ein Gigant der Widerwart.“

Schülersprech: Schön

Zum Schluss, einfach weil’s so schön ist, noch ein paar Wörter mit Übersetzung aus „Pons-Wörterbuch der Jugendsprache 2009“: Flugschimmel – Wolken, Fressnarkose – Mittagsschlaf, friedhofsblond – grauhaarig, Hafermoped – Pferd, Halbkreisingenieur – Straßenkehrer, Restaurant zur Goldenen Möwe – McDonald’s.

(Aus buchreport.express 33/2009)

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