Prägnanter Kurzkommentar von Comedian Christian Ehring in der ZDF-Sendung „heute show“ zum neuen Buch „Europa braucht den Euro nicht“ (DVA) von Thilo Sarrazin: „Wozu kaufe ich denn einen Sarrazin? Um mich aufzuregen! Und dann kommt in dem ganzen Buch nur ein einziges Mal das Wort ,Holocaust‘ vor. Da kann ich ja gleich Hera Lind lesen.“
Campino: Chartstürmend
Der Punk, der in den 70er-Jahren als rebellische Jugendbewegung entstand, wird in Deutschland musikalisch u.a. von den „Toten Hosen“ vertreten. Die stürmen derzeit mit dem Song „Tage wie diese“ die Charts, in dem sie uns rücksichtslos rebellische Zeilen um die Ohren hauen wie: „An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit. / An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit. / In dieser Nacht der Nächte, die uns so viel verspricht, / Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht.“ Das muss man sich erst mal trauen. Mit diesem Hit dürfte „Hosen“-Frontmann Campino seinem offenkundigen Ziel ein gutes Stück näher kommen, die Punk-Rebellion auch in den „Musikantenstadl“ zu tragen.
Gebet: Gesehen
Das Wort „observieren“ zaubert vor unser inneres Auge das Bild eines unermüdlichen Detektivs, der Tag und Nacht auf der Lauer liegt, damit ihm nichts entgeht. Angesichts des unüberhörbar gleichen Ursprungs weckt auch die Vatikan-Zeitung „L’Osservatore Romano“ diese Assoziation. Die dokumentiert in der aktuellen Ausgabe gewissenhaft, was Papst Benedikt XVI. bei der jüngsten Generalaudienz über „Das Gebet in den Briefen des heiligen Paulus“ gesagt hat. Über die Verhaftung des Papst-Butlers, die alle anderen Zeitungen füllt, findet man dagegen kein Wort. Da war der unermüdliche römische Beobachter offenbar gerade Kaffee holen.
Sortimenter: Spottend
Lob und Dank sei Vertreter-Legende Peter-Uwe Sperber (Bad Salzuflen) fürs Zusenden des Buchhändler-Witzes: Was hat ein Buch, was der FC Bayern nicht hat? Wenigstens einen Titel.
Worte: Wohnlich
Weil’s so schön ist, hier noch eine Passage aus dem Ulk-Reiseführer „Phaic Tan – Land des krampfhaften Lächelns“ (Heyne): „In Pattaponga gibt es sowohl im Zentrum als auch direkt am Meer eine Vielzahl verschiedener Unterkünfte, von denen viele inzwischen eine eigene Homepage haben. Besucher, die übers Internet reservieren, seien jedoch gewarnt: Die gezeigten Fotos weisen oft wenig bis gar keine Ähnlichkeit mit den tatsächlichen Hotels auf. Es ist zudem nützlich zu wissen, dass mit den Begriffen ,Villa‘, ,Apartement‘, ,Château‘ und ,Resort‘ in Pattaponga jedes Gebäude bezeichnet wird, das nicht aus Sperrholz besteht.“
Kommentar hinterlassen zu "Postskriptum: Buch besprochen"