Geheimnis: Gehütet
Die Marketingstrategen von Amazon mühen sich nach Kräften, ein großes Geheimnis daraus zu machen, wann das E-Book-Lesegerät Kindle auf den deutschen Markt kommt. So wollte Deutschland-Statthalter Ralf Kleber (Foto) die Spekulation nicht kommentieren, dass Amazon die Frankfurter Buchmesse als Bühne für den Markteintritt nutzen wird. Klebers Schweigen steigert die Spannung wirklich ins Nervenzerfetzende. Schließlich gäbe es für die Präsentation jede Menge anderer passender Anlässe, etwa den Nürnberger Christ-Kindle-Markt.
Buchrücken: Bedruckt
Ein „Technikärgernis“ prangert Spiegel Online an: „Mal von unten, mal von oben“, schimpft das Internetportal: „Bei jedem Roman und jeder DVD läuft der Titel auf dem Rücken anders. Es gibt zwar Standards, aber niemand hält sich daran. Deshalb müssen Buchkäufer weiter die Köpfe vorm Regal hin- und herneigen, bis sie zusammenstoßen.“ Schlimm, schlimm. Wie buchreport exklusiv erfahren hat, arbeiten Gesundheitspolitiker in Berlin bereits an einer Buchrückenverordnung zum Schutz vor Kopfverletzungen (BuchRVOzSchvK), die als Sofortmaßnahmen den Aufdruck von Warnhinweisen auf Buchrücken und eine Helmpflicht für Buchhandelskunden vorsieht.
Autor: Aktiv
Der englische Autor Geraint Anderson, dessen Buch „Cityboy“ (Headline Verlag) über den Alltag in der Londoner Finanzwelt auf der Insel ein Bestseller ist, sagte in einem Interview über seine Zukunftspläne: „Ich arbeite bereits an meinem nächsten Buch. Für einen Radiosender lege ich Platten auf und vielleicht habe ich bald eine kleine TV-Rolle: Mein aktuelles Buch soll verfilmt werden. Ich will die Armut der Welt besiegen und stemme ein paar Projekte in Afrika. Das ist so weit alles.“ Da fragt man sich nur noch: Und was macht er donnerstags?
Toilettenhäuschen: Teuer
Vom Ärger eines eBay-Kunden berichtet die „FAZ“: Der Sammler hatte für stolze 2247 Euro ein Miniatur-Toilettenhäuschen ersteigert. Dabei glaubte er, für ein Originalprodukt der Firma Märklin zu bieten, während es sich in Wirklichkeit nur um eine Nachbildung handelte. Vor dem Landgericht München scheiterte der unglückliche Käufer mit dem Versuch, den Kaufvertrag annulieren zu lassen. Wenn die Überschrift der Meldung zutreffend ist, scheint das gekaufte Toilettenhäuschen aber wenigstens voll funktionsfähig zu sein: „eBay-Käufer sitzt auf teurem Häuschen“, titelte die „FAZ“.
Menschenrecht: Missachtet
Zum Schluss dokumentieren wir aus eigener Betroffenheit einen kritischen Zwischenruf des Kollegen Hans Zippert in der „Welt“ vom vergangenen Freitag: „Gestern erreichte der chinesische Terror seinen Höhepunkt. Es ist bekannt, dass dieser Staat die Menschenrechte nur wenig achtet, vor allem nicht das Recht auf ungestörten Fernsehkonsum. Wie es den chinesischen Überwachungsorganen gelingen konnte, ist uns unklar, aber seit gestern kann man im deutschen Staatsfernsehen fast nur noch Bilder eines chinesischen Sportwettkampfes sehen.“
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