Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann ist sauer auf die Berliner „taz“. Grund: Die Zeitung hatte den in die Kritik geratenen Trainer am Karsamstag in einer satirischen Darstellung am Kreuz abgebildet, neben der Schlagzeile „Always Look on the Bright Side of Life“ als Anspielung auf den Monty-Python-Film „Das Leben des Brian“. Klinsmann will die Zeitung jetzt verklagen. Er fühle sich „zutiefst und massiv“ in seiner Menschenwürde und seinem Persönlichkeitsrecht verletzt, ließ er über seine Anwälte erklären. Aber der Bayern-Coach sollte seinen Zorn mäßigen: Immerhin zeigt seine Darstellung als Gekreuzigter, dass die „taz“-Macher zu den Wenigen gehören, die ihm noch ein spektakuläres Comeback zutrauen.
Plantage: Parodiert
Der britische Nachwuchsschauspieler Jamie Waylett, der in den „Harry Potter“-Filmen Harrys fiesen Schulkameraden Vincent Crabbe spielt, bekam jetzt Besuch von der Polizei. Nach einem Bericht der „Sun“ fanden die Beamten in dem Zimmer des 19-Jährigen zehn große Cannabis-Pflanzen. Nach diesem Vorfall dürfte der Titel der nächsten „HP“-Parodie feststehen: „Haschy Pottraucher und das Kraut des Schreckens“. Und wenn die verfilmt wird, darf Waylett bestimmt Albus Dumbledealer spielen, den Schulleiter von Haschwarts. Überflüssig zu erwähnen: Man wird über diese Parodie wohl nur lachen können, wenn man ordentlich bekifft ist.
Kuttner: Kichernd
Ein neues Stilmittel hat „Welt“-Rezensent Arne Wilander im Debütroman von Sarah Kuttner entdeckt: Die „Erzählhaltung des vorausgeschickten Kicherns“. Und die beschreibt er so: „Mit vorauseilender Ironie tritt das Buch seinen Lesern gegenüber: ,Mängelexemplar‘, hihi. Das ist doch dieser Stempel auf schwer verkäuflichen Schinken, die in Antiquariaten feilgeboten werden, obwohl gar keine äußerlichen Mängel an ihnen zu erkennen sind. Über den Inhalt sagt das nichts. Hihi.“ Danke, Herr Kollege. Die Makulierungspraxis ist für den Buchhandel zwar nicht lustig, aber wir haben trotzdem sehr gekichert.
Gewaltbereitschaft: Gefördert
Kulturpessimisten warnen, dass Internetspiele wie „World of Warcraft“ die Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen förderten. Eine interessante Betrachtung dazu hat der verehrte Kollege Harald Martenstein im „Zeit Magazin“ angestellt: „Ich selber habe als Kind sehr oft bei einem extrem brutalen, rassistischen Gewaltspiel mitgemacht, wo es nicht etwa darum ging, Fabelwesen zu besiegen, sondern Menschen mit einer anderen Hautfarbe zu erschießen. Es hieß ,Cowboy und Indianer‘.“
Hornissen: Honorig
Zum Schluss, weil’s so schön ist, noch einmal ein Gute-Laune-Gedicht aus dem allerliebsten Büchlein „Ein Nilpferd schlummerte im Sand. Gedichte für Tierfreunde“, gerade neu erschienen im dtv, diesmal von Frantz Wittkamp: „Die ehrlichen Hornissen, / sie haben, wie versprochen, / schon wieder nicht gebissen. / Sie haben nur gestochen.“
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