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Postskriptum: Das perfekte Slum-Dinner

Leser: Lobenswert

Bevor es diesmal losgeht, habe ich den Lesern dieser Kolumne was Wichtiges zu sagen. Der Journalist Hermann Schreiber schrieb jetzt in seiner Kolumne im „Hamburger Abendblatt“: „Vor Kurzem habe ich mich an dieser Stelle darüber gefreut, dass ich aus Leserbriefen ,häufig was dazulerne‘. Und nun belehren mich Leser, das ,was‘ ein ,Fragewort‘ sei. ,Etwas dazulerne‘, hätte ich schreiben sollen.“ Als ich das las, liebe Leser, fiel mir auf, dass ihr mir nie so was schreibt. Ihr seid klasse!  

Starkoch: Schimpfend

Der englische Starkoch Jamie Oliver (Foto) wollte jetzt offenbar mal wieder durch eine Provokation auf sich aufmerksam machen. In einem Interview der Zeitschrift „Paris Match“ schimpfte er wie ein Rohrspatz auf die Koch- und Essgewohnheiten seiner Landsleute. Seine Tirade gipfelte in der Behauptung, in afrikanischen Slums sei das Essen besser als in Großbritannien. Fragt sich nur, wen der extrovertierte Essenmacher mit dieser Aussage aufrütteln will: Wenn er recht hat, dann interessiert das in Großbritannien sowieso niemanden. Und dass er recht hat, weiß man außerhalb Großbritanniens sowieso seit Jahrhunderten.

Meldung: Merkwürdig

Eine merkwürdig inkonsequente Meldung war Anfang der Woche in den „Vermischtes“-Spalten der Zeitungen zu lesen. Der Amerikaner Craig Billmeier, hieß es da, hat im finnischen Oulu die Luftgitarren-Weltmeisterschaft gewonnen. Billmeier habe mit seinem „glänzenden Auftritt“ die Konkurrenz hinter sich gelassen und das Publikum mit seinem „makellosen Timing“ im Sturm erobert, teilten die Organisatoren mit. Als Gewinn habe der Amerikaner eine E-Gitarre bekommen. Das ist doch komisch, oder? Konsequent wäre gewesen, wenn er eine Luftgitarre gewonnen hätte.

Torte: Teuer

Apropos englisches Essen: Wie „Bild am Sonntag“ berichtet, soll in London ein Stück der Hochzeitstorte von Prinzessin Diana und Prinz Charles versteigert werden. Das Tortenstück sei 800 g schwer, aus Zuckerguss und Marzipan gefertigt, kunstvoll mit königlichem Wappen geschmückt und nach Insider-Schätzungen 2500 Euro wert. Letzteres kann man nun allerdings kaum glauben – weniger, weil das Kuchenstück mittlerweile 27 Jahre alt ist, sondern weil es ja offenbar schon damals niemand essen mochte.

Katze: Klassisch

Zum Schluss noch meine Lieblingsstelle aus dem gerade bei S. Fischer erschienenen Katzenliebhaberbuch „Schmitz’ Katze. Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“ von Ralf Schmitz: „In sechzig Prozent aller Fälle ziehen Katzen irgendwo ein, weil dort kurz zuvor ein Mensch ausgezogen ist – meist ein männlicher Mensch. (…) Die klassische Variante, eine Katze zu bekommen, die mit den sechzig Prozent, hat wohl meine Freundin Tanja gewählt. Eigentlich heißt sie Susanne, aber sie hat mich gebeten, ihren Namen zu ändern, und ich finde, das muss man respektieren.“

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