Die besten Witze macht bekanntlich von Zeit zu Zeit das Leben selbst. So erfuhr die buchreport-Redaktion jetzt aus der Herbstvorschau des Primus Verlags, genauer gesagt aus der Vorstellung des Buches „Skandal im Jagdschloss Grunewald“ von Wolfgang Wippermann (erscheint im August), dass es einen Zeremonienmeister des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. gab, der Leberecht von Kotze (Foto) hieß. Danke, Primus Verlag. Dieses Faktum ist durch keinen ausgedachten Witz zu toppen.
Name: Nackenbeißend
Apropos Namen: Findet es eigentlich niemand außer mir unglaublich komisch, dass die US-Autorin Jayne Ann Krentz Liebesromane unter dem sprechenden Pseudonym Amanda Quick veröffentlicht (zuletzt in Deutschland: „Süßes Gift der Liebe“, Blanvalet)? Ich warte sehnsüchtig darauf, dass sie ein Autorenduo mit jemandem gründet, der unter dem Pseudonym Nathan Dirty schreibt.
Genie: Genügsam
Die russische Öffentlichkeit diskutiert den Fall des genialen Mathematikers Grigori Perelman: Der könnte nach Paris reisen und dort 1 Mio Dollar Preisgeld des amerikanischen Clay-Instituts abholen, weil er den Beweis für die sogenannte Poincaré-Vermutung geliefert und damit ein mathematisches Jahrtausendrätsel gelöst hat. Allein: Perelman lehnte ab. Der Geistesriese, der zurückgezogen mit seiner Mutter in einer kakerlakenverseuchten Wohnung am Rande von St. Petersburg lebt, wolle lieber seine Ruhe haben, berichten die Zeitungen. Der Fall beweist vor allem eindrücklich, dass die Preisrichter des Instituts an Perelmans mathematisches Genie nicht heranreichen: Mit seiner Ablehnung hatte offenbar keiner von ihnen gerechnet.
Großereignis: Geplant
Zum Thema Rechnen hier noch ein Fundstück aus dem putzigen Buch „Da hüpfen selbst die Sommersprossen. Die besten Kinderwitze“ von Philip Kiefer (cbj) „Eine Schwäbin zu ihrem Verlobten: ,Sag amol, Sepp. Warum bischt du denn dagege, dass mir am näkschte Montag heiratet?‘ Er: ,Weil dann unser Silberhochzeit auf en Donnerschtag falle dät und do geh i immer zum kegle.‘“
Erkenntnis: Erheiternd
Entzückend: „Platon und Schnabeltier gehen in eine Bar … Philosophie verstehen durch Witze“ von Thomas Cathcart und Daniel Klein (Goldmann). Daraus hier der Beleg dafür, dass Blinde radikale Empiristen sind: „Zur Zeit des Passahfests sitzt ein Jude im Park und verzehrt seinen Lunch. Ein Blinder setzt sich neben ihn und der Jude bietet ihm ein Stück von seinen Mazen (ungesäuertes Fladenbrot) an. Der Blinde nimmt es, befingert es kurz und meint: ,Na, so einen Mist habe ich schon lange nicht mehr gelesen.‘“
aus buchreport.express 23/2010
Außerdem in dieser Woche in Emil Echos Echoblog:
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