Kerkeling: Konzeptionell
Buchbranche und Feuilletons diskutieren, wer die Nachfolge der geschassten ZDF-Bücherfee Elke Heidenreich antreten könnte. Dabei wird häufig das Problem übersehen, dass das erfolgreiche Konzept von „Lesen!“ ganz auf die Moderatorin zugeschnitten war. Unsere Empfehlung für die Heidenreich-Nachfolge: Mit Hape Kerkeling (Foto) könnte das ZDF zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens hätte es einen TV-Promi, der was von Büchern versteht. Zweitens hat Kerkeling in der Vergangenheit bereits sehr überzeugend zum Beispiel die niederländische Königin Beatrix gespielt, mit anderen Worten: Das konzeptionelle Problem ließe sich also einfach mit einer Perücke und ein wenig Schminke beheben.
Heidenreich: Hilfreich
Ein neues Betätigungsfeld für Elke Heidenreich empfiehlt der Kollege André Mielke in der „Welt“: Er empfiehlt die Ex-„Lesen!“-Moderatorin als Retterin der von Absatzsorgen geplagten deutschen Autoindustrie. „Dank ihrer soeben abgesetzten Büchershow ,Lesen!‘ wurden sogar Debüt-Bände erregter südostugurischer Lyriker verkauft. Ihretwegen würden die Deutschen auch Prachtausgaben deutscher Limousinen kaufen und ungelesen in Regalen stapeln“, argumentiert Mielke. „Eine neue Sendung namens ,Fahren!‘ muss her, am besten auf RTL.“
Dawkins: Dekonstruierend
Die „FAZ“ berichtet von einem neuen Projekt des britischen Biologen und Bestsellerautoren Richard Dawkins („Der Gotteswahn“): Der kämpferische Atheist wolle als Warnung vor „antiwissenschaftlichen Märchen“ ein Jugendbuch schreiben. Darin werde er sich unter anderem der Frage widmen, ob Märchen, in denen sich Frösche in Prinzen verwandeln, das Denken beeinträchtigten. Diese Frage allerdings können wir schon hier und jetzt beantworten: Eigentlich nicht, solange die betroffenen Frauen nicht vergessen, dass Prinzen sich ebenso schnell wieder in Frösche zurückverwandeln können.
Name: Neu
Wohin Comic-Begeisterung führen kann, zeigt jetzt der Fall des 19-jährigen Briten George Garrat: Nach einem Bericht von „Spiegel Online“ hat der Musikstudent einen neuen Namen angenommen und nennt sich jetzt: „Captain Fantastic Faster Than Superman Spiderman Batman Wolverine Hulk And The Flash Combined“ („Captain Fantastic schneller als Superman Spiderman Batman Wolverine Hulk und The Flash zusammen“). Diesen großkotzigen Namen würde „Captain Fantastic“ alias George Garrat allerdings erst verdienen, wenn er auch etwas wirklich Außergewöhnliches vollbringt. Zum Beispiel seine Mama dazu bringt, ihn so zu nennen.
Bildchen: Begehrenswert
Von einem weiteren schrägen Fall von Comic-Begeisterung berichtet dpa: Der Japaner Taichi Takashita hat öffentlich eine Legalisierung der Ehe zwischen Menschen und Manga-Wesen gefordert. Grund: Er selbst möchte das Manga-Mädchen Mikuru Asahina heiraten. Wenn Takashita sich mit seiner Forderung durchsetzt, wäre das wohl der klassische Fall einer Ehe, die nur auf dem Papier besteht.
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