FDP-Chef Guido Westerwelle hat jetzt gegenüber Journalisten ausgeplaudert, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (Foto) im Berliner Regierungsviertel allgemein „die Mutti“ genannt wird. Die Kanzlerin reagierte auf die Enthüllung gelassen: „Es gibt Schlimmeres auf der Welt“, meinte sie in einem Interview. Wie wohltuend. Wenn Merkel so drauf wäre wie ihr Vorgänger Gerhard Schröder, hätte Westerwelle jetzt eine Klage vor dem Familiengericht auf Feststellung des Nichtvorliegens eines Verwandtschaftsverhältnisses am Hals.
Bahn: Boykottierend
Wie die Münchner „tz“ berichtet, verkauft die Deutsche Bahn in Bayern ihre eigenen Fahrpläne nicht mehr. Hintergrund: Die Bahn lehne ab, das von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) produzierte „Bayern Kursbuch“ zu verkaufen, das alle im Freistaat geltenden Fahrpläne enthält. Grund sei wohl, dass es „kein eigenes DB-Produkt ist“. Die „tz“ meint dazu: „Kurios, aber wahr.“ Bei Licht besehen ist die Entscheidung der Bahn aber nur konsequent: Warum sollte sie ihre Fahrpläne verkaufen? Sie hält sich ja auch nicht daran.
Geburtstag: Getrübt
Anlässlich des 80. Geburtstages von „Tim und Struppi“ gibt es dieser Tage nicht nur Glückwünsche für die Comic-Helden. Kritiker bemängeln unter anderem, in den Bildergeschichten des belgischen Zeichners Hergé würden Afrikaner und Südamerikaner klischeehaft dargestellt und anstößige politische Ansichten geäußert. Ein besonders schweres Geschütz gegen den „unangenehmen Lackaffen“ Tim, „den man aus vielerlei Gründen verachten muss“, weil er „obrigkeitshörig“ und „gemein zu Tieren“ sei, hat Anja Rützel in der „Financial Times Deutschland“ aufgefahren: „Als wäre all das nicht genug: Seit 1946 trägt Tim gern weiße Socken. Zu braunen Schuhen.“
Genie: Getestet
Ob Sie, liebe Leser, das Potenzial haben, ein veritables Genie zu werden, finden Sie vielleicht mithilfe der Testfragen aus dem gerade bei Bastei-Lübbe erschienenen Büchlein „Wie man ein Genie wird“ von André de Guillaume heraus: „Ihr Vater sagte Sachen wie: a) ,Der Papst hat mich nach Rom gerufen.‘ b) ,Du bist ein Lichtstrahl, mein Kind, ein Lichtstrahl.‘ c) ,Ich habe kein Waschmittel mitgebracht, weil es nicht auf der Liste stand.‘“ Und: „Ihr Meerschweinchen hieß: a) Euklid; b) x2; c) Herr Meerschweinchen.“
Barack: Beschenkt
Zum Schluss noch die hübscheste Meldung zur bevorstehenden Amtseinführung von Barack Obama: Seine kenianische Stiefgroßmutter Sarah erzählte der in Nairobi erscheinenden Zeitung „Standard“, dass sie dem designierten US-Präsidenten anlässlich der Zeremonie ursprünglich einen traditionellen Speer der stolzen Luo-Krieger schenken wollte. Leider dürfe sie den aber aus Sicherheitsgründen nicht mit ins Flugzeug nehmen. Deshalb schenke sie ihrem Stiefenkel stattdessen einen dreibeinigen Hocker und einen Ochsenschwanz zum Fliegenverjagen. Auch schön.
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