Brillen: Blendend
Dem Musiker Phil Collins (57) von der Pop-Kapelle Genesis ist neulich klar geworden, dass auch seine Fans immer älter werden. „Wir stehen da, das Licht geht an, und wir werden von den Reflexionen aus 1000 Brillen geblendet, weil die Leute eben schon Brillen brauchen, um uns noch sehen zu können“, berichtete er in einem Interview. In Zukunft will die Band dem Vernehmen nach deutlich mehr Sorgfalt auf ihre Texte verwenden, um dem offensichtlich deutlich erhöhten Reflexionsniveau Rechnung zu tragen.
Deutsche: Durcheinander
Die Fußball-EM hat eine weit verbreitete Unsicherheit im Umgang mit Deutschlands nationalen Symbolen offengelegt. So wurde bei einer Einblendung der ARD-„Tagesthemen“ die Reihenfolge der Farben auf der deutschen Flagge vertauscht. Noch schlimmer griff ein Schweizer Fernsehsender daneben, der unsere Nationalhymne mit der ersten Strophe des „Deutschlandliedes“ („Deutschland, Deutschland über alles…“) untertitelte. Bei aller Empörung über so viel Unwissen ist Gelassenheit angebracht: Unsere Nationalflagge wird ohnehin mehr und mehr durch die Europa-Fahne abgelöst. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Gedenken an die Verdienste von Franz Beckenbauer zur Melodie unserer Nationalhymne wieder ganz offiziell „Gott erhalte Franz den Kaiser…“ gesungen wird.
Schauspielerin: Sauber
Wie erklärt man seinen Kindern, was ein Paradoxon ist? Die Schauspielerin Jodie Foster hat einen Weg gefunden. Sie berichtete jetzt in einem Interview, sie schrubbe jeden Tag ihre Dusche, falte ihre Handtücher immer ganz exakt auf ein Drittel ihrer Größe zusammen und verbiete ihren Söhnen Charles (9) und Kit (6), ihre private (!) Toilette zu betreten. Und meinte dann: „Ich hoffe, meine Kinder werden dadurch nicht irgendwann neurotisch.“ Da sagen wir doch: Toi toi toi!
Augen: Auffällig
Der dänische Genetiker Hans Eiberg will herausgefunden haben, dass alle Menschen mit blauen Augen verwandt sind. Begründung: Ursprünglich habe die gesamte Menschheit braune Augen gehabt. Vor ungefähr 10000 Jahren habe eine Mutation den ersten Menschen mit blauer Augenfarbe hervorgebracht und von ihm stammten bis heute alle Menschen ab, deren Iris eine helle Farbnuance aufweist. Andere Forscher finden Eibergs Hypothese übrigens hochinteressant, aber auch reichlich blauäugig.
Romane: Reichlich
Zum Schluss zwei Zitate zur Lage der Buchbranche aus der als Ullstein-Taschenbuch wieder aufgelegten Zitatensammlung „Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“, von Peter Engelmeier und Susanne Rick: „In Deutschland gibt es ja wenige Menschen, die keinen Roman geschrieben haben.“ (Marcel Reich-Ranicki) und „Im Sagenkreis des Deutschtums wird dereinst ein großes Durcheinander entstehen zwischen Kyffhäuser und Kaufhäuser.“ (Karl Kraus)
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