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Postskriptum: Nobelpreis-Kahndidat

Olli kahn noch mehr

Autor: Autark

Ex-Bayern-Torwart Oliver Kahn ist so angetan vom Erfolg seines Buches „ICH“ (Riva Verlag), dass er über eine weitere Autorenkarriere nachdenkt. „Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht mein letztes literarisches Werk war“, erklärte er jetzt. Warum nicht? Dass er über das nötige Selbstbewusstsein für eine solche zweite Karriere verfügt, zeigt bereits die Verwendung der gravitätischen Bezeichnung „literarisches Werk“. Über deren Angemessenheit im Hinblick auf seine bisherige Autorentätigkeit besteht zwar nicht unbedingt Konsens – aber unbedingt Kahnsens.

Kerkeling: Kopiert

Auf großes Interesse ist die lange Bestsellerlisten-Präsenz des Pilgerbuches „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling gestoßen. Weniger Würdigung hat der Umstand erfahren, dass Richard David Prechts Buch „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ den Superseller von Platz 1 verdrängt hat. Diese Lücke schließt Hans Zippert in der „Welt“, der vermutet, dass die Verlage Titelschutz für die unterschiedlichsten Werke angemeldet haben: „Ich bin dann mal schon wieder weg“, „Ich bin dann mal viermal weg“, „Ich werde dann mal schon wieder weg sein“, aber auch „Wer bin ich dann mal weg und wenn ja, wie oft“.   

Wienerisch: Wichtig

Zum Start der Euro 2008 hat der „Standard“ verdienstvollerweise einen kleinen Sprachführer für deutsche EM-Besucher zusammengestellt. Darin finden sich so wichtige Informationen, wie, dass der Ball auf wienerisch auch „Eierlaberl“ und der Linienrichter „Outwachla“ genannt wird. Geradezu überlebenswichtig könnte für Wien-Besucher aber das Verständnis eines anderen Eintrags in dem kleinen Kompendium sein: „Schrei ma ned so ins Oawaschl, i bin scho fast derrisch!“ Hochdeutsch: „Brülle mir nicht so ins Ohr, ich bin schon fast taub!“

Kate: Kurz

Nach einem Bericht der „Daily Mail“ will Kate Middleton nicht mehr „Kate“ genannt werden. Die Freundin von Prinz William bevorzuge mit Blick auf ihre künftige Rolle im Königshaus die hoheitsvoller klingende Anrede „Catherine“. Zu dieser Meldung fällt einem spontan das schöne deutsche Wort „Gernegroß“ ein, das aber nicht recht passt, da die Langform ihres Namens die Prinzessin in spe ja noch nicht größer macht. Zutreffender wäre deshalb wohl die unwesentlich schmeichelhaftere Wortschöpfung „Gernelang“.

Frauenroman: Fertig 

Zum Schluss hier noch der dritte und letzte Teil unserer kleinen Serie über das Erfolgsrezept für einen Frauenroman-Bestseller (entnommen dem Ullstein-Buch „Arschgeweih. Das wahre Lexikon der Gegenwart“): „Eine Menge Frauen lesen diese Bücher gerne, versichern sie ihnen doch, dass das Leben an der Seite eines anämischen Versicherungskaufmanns in Pentling nicht das Schlechteste ist, das man erwischen kann. Zumindest besser, als in einem staubigen Wüstenzelt zu hocken, gegen hundsgroße Spinnen und bärtige Schwiegermütter zu kämpfen und dabei vom Tuareg und seinen Kumpels tyrannisiert zu werden.“

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