Da mit Joachim Gauck ein ehemaliger Pastor zum Präsidenten gewählt worden und Kanzlerin Angela Merkel immerhin Tochter eines Pfarrers ist, bemerken Kommentatoren erstaunt die starke Präsenz des evangelischen Pfarrhauses in der Staatsführung. In der Tat lassen sich daraus interessante Rückschlüsse auf den Zustand unseres politischen Betriebs ziehen. Während vor, sagen wir, zehn Jahren bei Politikern Managerqualitäten und die entsprechende Mentalität gefragt war, braucht man heute offenbar eher seelsorgerliche Grundkompetenz, um als – neudeutsch ausgedrückt – Wählerversteher zu reüssieren. Ein Phänomen, das man spätestens jetzt wohl als Pfarrerdigmenwechsel bezeichnen könnte.
Looping: Lockend
Entdeckt im Internet: Das „manager magazin“ verspricht neuen Abonnenten derzeit nicht nur „Wirtschaft aus erster Hand“, sondern als Prämie auch eine „Autorennbahn mit Looping“:
Mit 6,9 m Streckenlänge. Boah, geil! Dann haben die Führungskräfte der deutschen Wirtschaft ja endlich wieder eine sinnvolle Beschäftigung im Büro.
Leben: Lohnend
Im Internet kursieren massenhaft Listen mit unglaublich witzigen Sprüchen. Hier mein Lieblingsspruch von einer solchen, die gerade ihren Weg zu mir gefunden hat: „Das ist kein Speck. Das ist erotische Nutzfläche.“
Holzbank: Hervorgehoben
Ein durchaus probates Mittel zum Heben der Lebensfreude ist, sich symbolisch gemeinte Formulierungen im Vollzug ihrer wörtlichen Bedeutung vorzustellen. Hier ein aktuelles Beispiel aus dem Newsletter des katholischen Internetmagazins kath.net: „Papst Benedikt XVI. hat heute eine ,Papstbank‘ aus Freiburg in Empfang genommen. Die 5 m lange und rund 140 kg schwere Holzbank aus dem Schwarzwald ist eine der 5000 Bänke, die beim Papstbesuch in Freiburg zum Einsatz gekommen waren. Sie wurde dem Papst am Rande der Generalaudienz von Erzbischof Robert Zollitsch (Freiburg) und von Feuerwehrleuten aus Kirchzarten (Schwarzwald) überreicht.“ Wahrscheinlich hat der Pontifex sie aber erst einmal in irgendeine Ecke gestellt, um die Generalaudienz fortsetzen zu können.
Wetter: Wunderbar
Zum Schluss noch ein Wort zur Wetterlage vom großen Erich Kästner: „Es ist schon so. Der Frühling kommt in Gang. / Die Bäume räkeln sich. Die Fenster staunen. / Die Luft ist weich, als wäre sie aus Daunen. / Und alles andre ist nicht von Belang.“ Jau, endlich.
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