Vorsitzender: Vorausschauend
Ganz Deutschland rätselt noch über die genauen Gründe für den überraschenden Rückzug von Kurt Beck. Nach buchreport-Recherchen sind die Ereignisse, die zu seinem Rücktritt als SPD-Vorsitzender geführt haben, über ihn selbst aber keineswegs unerwartet hereingebrochen: Wie die hier abgebildete Stellenanzeige beweist, die vergangene Woche in der „Zeit“ erschien, muss Beck bereits geahnt haben, dass im Parteivorstand einiges außer Kontrolle geraten würde.
Schweiz: Schwarz
In der Schweiz hat in dieser Woche ein umstrittenes Experiment begonnen: Mithilfe eines gewaltigen Teilchenbeschleunigers am Genfer Forschungszentrum CERN wollen Wissenschaftler unter anderem künstlich jene rätselhafte Materie erzeugen, aus der die Schwarzen Löcher im Weltall bestehen. Kritiker befürchten, das Experiment könne eine Kettenreaktion mit fatalen Folgen auslösen. Tatsächlich scheinen die Risiken kalkulierbar, denn ein ähnliches Experiment wurde in der Schweiz bereits vor Jahrzehnten erfolgreich durchgeführt. Die einzige Folge war, dass das Land seitdem ein Schwarzes Loch für dubios erworbene Gelder aus aller Welt ist.
Bertelsmann: Bekämpft
Wie die „Neue Westfälische“ berichtet, hat es in Gütersloh vergangene Woche eine „Anti-Bertelsmann-Demo“ gegeben. Vor rund 100 Teilnehmern hätten mehrere Redner vor allem den Einfluss der Familie von Bertelsmann-Patriarch Reinhard Mohn auf die Medien scharf kritisiert, heißt es. Nun muss man den Teilnehmern an dieser merkwürdigen Veranstaltung zumindest eines zugute halten: Der Start einer neuen Staffel der Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ bei der Bertelsmann-Tochter RTL kann bei ästhetisch empfindsamen Menschen durchaus den spontanen Drang auslösen, mit einem Protestplakat nach Gütersloh zu fahren.
Werbespruch: Widerlegt
Die „Bild“-Zeitung wirbt seit geraumer Zeit mit dem Slogan: „Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht.“ Ein Vorfall bei der Staatsanwaltschaft Augsburg lässt jetzt Zweifel an der inhaltlichen Richtigkeit des Werbespruchs aufkommen: Die Behörde verschickte an einen Angeklagten aus Versehen ein internes Papier, in dem er mit einem rüden Schimpfwort bezeichnet wurde. Vorausgesetzt, dass die Charakterisierung des Betroffenen nicht völlig unzutreffend war, könnte man daher einschränkend sagen: Manche Wahrheit braucht einen Schludrigen, der sie rausschickt.
Treppen: Toll
Zum Schluss noch eine hübsche Fundstelle aus der „Welt“-Kolumne des verehrten Kollegen Hans Zippert zu einer Studie der Universität Genf, der zufolge Treppensteigen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant verringert: „Die Benutzung von Treppen sei aber nicht nur für die Gesundheit von Vorteil. Auch wer von einem Stockwerk in das andere gelangen wolle, sei mit einer Treppe oft gut bedient.“
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