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Postskriptum: Verbesserter Verkauf

Für einen Haufen Kohle bietet das Kölner Rheingold Institut per Flyer die Studie „Deutschland vor der Theke“ an: Für 295 Euro soll sie Lebensmittelhändlern „tiefenpsychologische Consumer Insights zum Einkaufsverhalten bei Fleisch und Käse“ vermitteln und helfen, „sie in verkaufsfördernde Maßnahmen umzusetzen“. Beispiele: „Kategorie Fleisch: Auch im Supermarkt hat Fleisch für den Verbraucher mit ,Leben und Tod‘ bzw. ,Fressen und Gefressenwerden‘ zu tun. Was hat es mit dem ,Ablasshandel an der Fleischtheke‘ auf sich? (…) Kategorie Käse: Die Käsetheke begrüßt den Konsumenten mit einer Opulenz, die er mit einem ,Reiseparadies‘ vergleicht.“ Soso. 295 Euro? Das können die Lebensmittelhändler auch billiger haben: Einfach mal mit dem Buchhändler aus der Nachbarschaft plaudern. Der verkauft gerade „Shades of Grey“ wie geschnitten Brot, und wenn man den Kritikern glauben darf, ist das  quasi sowohl Fleisch als auch Käse.

Liebe: Leidvoll

Aufmerken lässt der Klappentext, den HoCa auf das neue Buch „Verteidigung der Missionarsstellung“ von Wolf Haas geschrieben hat: „Als ich mich das erste Mal verliebte, war ich in England, und da ist die Rinderseuche ausgebrochen. Als ich mich das zweite Mal verliebte, war ich in China und da ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Und drei Jahre später war ich das erste registrierte Opfer der Schweinegrippe. Sollte ich je wieder Symptome von Verliebtheit zeigen, musst du sofort die Gesundheitspolizei verständigen, versprich mir das.“ Obacht! Jetzt, da die Erkältungszeit anbricht, sollten wir den Mann aufmerksam im Auge behalten.

Newsletter: Nachgetreten

Vergangene Woche habe ich an dieser Stelle bereits den Zweitausendeins-Newsletter gepriesen, weil jede Ausgabe mit einem hübschen Gedicht endet. Hier noch ein weiterer Wirbel auf der Werbetrommel mit feinen Zeilen von Heinrich Heine, die ebenfalls auf diesem Wege zu mir kamen: „Himmlisch wars, wenn ich bezwang / Meine sündige Begier, / Aber wenns mir nicht gelang, / Hatt ich doch ein groß Pläsier.“   

Wandel: Wörtlich

Zum Schluss noch ein mit dem Foto-Handy geschossener Schnappschuss aus dem Dortmunder Klinikviertel. Wie man sieht, ist mit dem viel beschworenen Strukturwandel im Ruhrgebiet das Interesse an der Taubenzucht nicht völlig erloschen, aber der Umgangston viel gesitteter geworden, als man andernorts gemeinhin annimmt.

Kommentare

1 Kommentar zu "Postskriptum: Verbesserter Verkauf"

  1. Thomas Kirschmeier, rheingold | 21. September 2012 um 16:11 | Antworten

    Nur zur Info: Das rheingold Institut verkauft NICHT die Studie „Deutschland vor der Theke“. rheingold hat die Studie gemacht. Verkauft wird sie von der Messe Düsseldorf und der Lebensmittelzeitung.

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