Charlotte Roche (Foto), frischgebackene Talkshow-Moderatorin und Autorin des Skandal-Bestsellers „Feuchtgebiete“, hat jetzt im „Spiegel“ bekannt: „Ich war eine verbale Sau.“ Nunmehr aber sei sie geläutert, meint Roche. Grund: „Das Buch ist zu einem Monster geworden. (…) Es ist ja nicht leicht auszuhalten, dass jeder denkt, die wäscht sich nicht, die ist tierisch behaart, und ganz sicher hat sie Hämorrhoiden.“ Wir bemerken fasziniert, dass die vom Erfolg Gezeichnete offenbar eine echte Katharsis durchlebt hat. Wussten Sie übrigens, dass dieser aus dem Griechischen stammende Begriff wörtlich übersetzt „Reinigung“ bedeutet? Hi hi.
Glück: Geschäftlich
In dem amüsanten Büchlein „Glück – Klopf auf Holz“ (neu erschienen bei Ehrenwirth) haben Deborah Aaronson und Kevin Kwan Glück bringende Rituale aus aller Welt zusammengetragen. Interessant für unsere Leser dürfte etwa folgender Tipp aus dem Kapitel „Geschäftswelt“ sein: „Pusten Sie auf das erste Geld, das Sie einnehmen, damit es kein Unglück einschleppt. Und dann küssen sie es oder spucken darauf, damit es mehr Moneten bringt.“ Wir erlauben uns nur zwei ergänzende Hinweise: Erstens bringen diese Rituale mit Sicherheit nur dann Glück, wenn Sie sich dabei nicht von den Kunden beobachten lassen. Und zweitens sollten Sie sich zurzeit bei der Sache mit dem Geldküssen vielleicht nicht wundern, wenn Sie danach außer Glück auch die Schweinegrippe haben.
Programmie: Preisausschreibend
Von einem feinen Preisausschreiben künden die Fluggesellschaft Icelandair und die Programmzeitschrift „rtv“ auf der Titelseite der neuesten Ausgabe des Heftes: „Gute Reise“, heißt es da. „Zum Start der neuen Staffel von ,Forsthaus Falkenau‘ schicken wir Sie nach Island.“ Da möchte man als Leser spontan danken für so viel Fürsorge. Aber es hilft auch schon, freitags ab 19.25 Uhr einfach nicht ZDF einzuschalten.
Untersuchung: Umstritten
Hübsches Fundstück aus der „FTD“-Rubrik „Das Letzte“: Das US-Marketingunternehmen Pear Analytics habe in einer Studie festgestellt, dass 40% der auf Twitter abgesetzten Nachrichten ,nichtiges Geschwätz‘ seien, schreibt dort Niels Kreimeier. Streit bestehe über die Frage, unter welche Kategorie die restlichen 60% fallen: „Während US-Experten den Begriff ,sinnfreies Geblubber‘ für diesen Teil der Twitter-Meldungen bevorzugen, sprechen deutsche Kommunikationsforscher lieber von ,selbstverliebtem Quark‘.“ (Hier der ganze hübsche Text)
Bikini: Begafft
Zum Schluss noch die sensationellste Zeitungsüberschrift der vergangenen Woche, gefunden in der „Bild“-Zeitung: „Polen-Yeti begafft Bikini-Girl.“ (Hier die Geschichte dazu)
(Aus buchreport.express 36/2009)
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