Wer wünscht sich nie eine Auszeit, die ihm erlaubt, nochmals auf „Start“ zu drücken? Ein solcher Reset für Firmen ist die digitale Transformation. Es kommt bei ihr nicht auf schnelle Veränderung an, sondern auf nachhaltige. Diese ermöglichen die richtigen Technik-Partner.
Berater Kai Schmidhuber führt Weltkonzerne wie ein Pfadfinder in die Digitalisierung ihrer Prozesse. Aber gerade in der Verlagswelt und in anderen mittelständischen Branchen kommt es auf die zügige Durchsetzung durchdachter Strategien an und nicht auf Aktionismus. Im vierten und letzten Teil seiner Serie im Prozesschannel von buchreport.de gibt Schmidhuber den Unternehmen Werkzeuge an die Hand, mit denen sie die richtigen Partner für die Umsetzung ihrer Strategie finden können.
Jedes Unternehmen kann von der digitalen Transformation profitieren, aber das bedeutet nicht, dass sich jedes Unternehmen auf die gleiche Weise verändern sollte.
Digitale Transformation bedeutet für verschiedene Betriebe unterschiedliche Dinge. Der richtige Weg hängt von den Bedürfnissen und den Möglichkeiten eines Unternehmens ab. In den ersten drei Teilen dieser Serie habe ich die grundsätzlichen Bestandteile der digitalen Transformation in kleinen und mittelständischen Betrieben erläutert und aufgezeigt, wie erfolgreiche Veränderungskommunikation mit den Mitarbeitern funktionieren kann und wie die Budgetplanung für digitale Veränderungsprojekte in diesem Kontext optimale Wirkung zeigt.
Was aber tun mit dem Budget? Wofür es überhaupt ausgeben? Welcher Dienstleister hilft? Veränderung muss gemanagt und begleitet werden. Oft befinden sich nicht alle dafür benötigten Kompetenzen und Ressourcen im Betrieb. Dann sind Expertise und Hilfe von außen nötig.
Digitalität ist kein Mysterium. Es ist eine Möglichkeit, Kundennähe auf das nächste Level zu bringen.
Im letzten Teil der Serie möchte ich Ihnen einige Tipps an die Hand geben, wie der richtige Partner für die Umsetzung identifiziert werden kann. Rufen wir uns noch einmal vor Augen: Um digitale Transformation zu gestalten, bedarf es zweierlei Dinge:
- Mindset und gemeinsame Analyse: Einerseits braucht es einen starken Willens und ein uneingeschränktes Bekenntnis von Geschäftsleitung und Führungskräften zur Veränderungsbereitschaft. Dabei geht es darum, interne Prozesse vollständig zu hinterfragen und mit „Kundenbrille“ neu zu bewerten. Auf diese Weise werden Schwachstellen identifiziert und Potenziale erkannt, die dann in gemeinsamen Projekten gehoben werden können. „Gemeinsam“ bedeutet in diesem Fall, dass alle Mitarbeiter, nicht nur die direkt betroffenen, einzubinden sind. Damit wird eine weitreichende Veränderungskette – eine Transformation – in Gang gesetzt.
- Durchführung: Ein wichtiger Teil digitaler Transformation umfasst aber auch die tatsächliche Digitalisierung. Dies beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz zur Modernisierung des digitalen und technologischen Ökosystems Ihres Unternehmens durch die Nutzung der neuesten Tools und Möglichkeiten in den Bereichen Marketing, Cloud, Analytik und Consumer Experience. Damit führen Sie die technologische Transformation, also die Art und Weise, wie Sie intern zusammen arbeiten und mit Ihren Kunden digital interagieren, herbei. Eine solche Transformation kann Unternehmenssysteme, Client-Anwendungen oder alle zusammen betreffen.
Jetzt zum großen „ABER“:
Viele Unternehmen, insbesondere in nicht IT-bezogenen Branchen, verfügen nicht über alle erforderlichen internen Fähigkeiten, um Initiativen zur digitalen Transformation dieser Größenordnung und Tragweite durchzuführen. In einem solchen Szenario ist es entscheidend, dass sie mit dem richtigen Transformationsanbieter zusammenarbeiten. Die Partnerschaft mit einem erfahrenen Anbieter für digitale Transformation kann Unternehmen auch helfen, die Schritte, die mit einer solchen Reise verbunden sind, besser zu verstehen.
5 Tipps für die Auswahl des richtigen Technik-Partners
Hier sind 5 Tipps für die Auswahl eines Digital-Transformationspartners. Damit stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen die richtige strategische Beratung erhält, bei der Umsetzung digitaler Innovationen die richtige Hilfe bekommt und letztendlich die erwarteten Ergebnisse bei einem optimalen Return on Investment auch erzielt.
- Technische Leistungsfähigkeit: Wenn Sie einen Partner bewerten, fragen Sie ihn, ob er über ein Team von technischen Experten verfügt, die Ihre digitale Lösung überhaupt konzipieren können oder dies bereits für eine verwandte Branche gemacht haben. Nichts ist schlimmer, als wenn auch der Dienstleister „keine Ahnung“ vom Thema hat! Fragen Sie nach Details zu den Schwerpunkten Technologie, Skalierbarkeit der Abläufe, Personalmodelle und funktionierende Prototypen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Technologieexpertise eines Partners genau auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Mein Tipp: Suchen Sie zunächst eher nach technologieorientieren Beratungsunternehmen anstelle von Anbietern konkreter digitaler Lösungen oder Produkte. Es ist wichtig, dass Sie sich nicht zu früh abhängig von einer bestimmten technischen Lösung machen.
- Organisation: Die digitale Dienstleisterwelt ist voll von Unternehmen. Von mittelständischen Marketingberatern, wie ich einer bin, bis hin zu vielseitigen globalen IT-Organisationen. Um das Spielfeld einzugrenzen, bewerten Sie die Organisationsstrategie und Arbeitsmethoden jedes in die engere Auswahl kommenden Unternehmens. Über den Erfolg einer Kooperation wird später die Frage entscheiden, inwiefern Sie das gleiche Ziel mit Ihrem Technologiepartner teilen: Versteht der Partner und glaubt er an Ihre digitale Transformationsstrategie? Kann er das Ziel formulieren? Um herauszufinden, ob dies der Fall ist, teilen Sie Ihre Transformationsziele offen mit dem potenziellen Partner und bitten Sie ihn, einen Ansatz zur Erreichung Ihres Ziels zu entwickeln. Dafür müssen Sie etwas Geld in die Hand nehmen. Aber nur so finden Sie VOR Vertragsschluss heraus, ob der Partner Sie und Ihre Ideen überhaupt ernstnimmt und versteht.
- Kundenpriorität oder Prozesspriorität: Ein weiterer kritischer Faktor bei der Auswahl eines Dienstleisters zur Unterstützung Ihrer Digitalisierungsinitiativen ist die Berücksichtigung der vorgeschlagenen Partnerschaftsstruktur. Welche Prozesse und Struktur der Zusammenarbeit schlägt der Partner vor? Hält er sich an schematische Verfahren, um die Bedürfnisse eines Kunden zu erfüllen, oder kann er Beispiele zeigen, wie er „die Extrameile geht“, um eine Herausforderung zu lösen, auch wenn das nicht mit seinen normalen Prozessen übereinstimmt? Erfassen Sie, wie die Teams Ihres Partners mit Ihren Teams zusammenarbeiten, zum Beispiel wie die Verantwortlichkeiten aussehen. Besonders wichtig: Wie stellt sich der Partner die Kommunikation mit Ihren Mitarbeitern und den Projektbeteiligten vor?
- Kompetenz in Ihrer Branche: Überprüfen Sie die Service-Erfahrung eines potenziellen Partners mit anderen Kunden in einem ähnlichen Bereich. Versteht er Ihren Markt und die Bedürfnisse Ihrer Kunden? Fragen Sie unbedingt nach konkreten Fallstudien – und rufen Sie ruhig in den darin genannten Unternehmen einmal an. Erkundigen Sie sich dort offen. Wichtig aber: Spielen Sie hier mit offenen Karten.
- Eskalationswege: Es ist auch wichtig, im Falle größerer Abweichungen von der Planung die Eskalationsstufen eines Unternehmens, die erwarteten Reaktionszeiten auf Eskalationen sowie die Bezeichnungen und Rollen der einzelnen Akteure zu analysieren. Typischerweise haben kleine bis mittelgroße Anbieter eine geringere Eskalationsstufe und somit ist es einfacher, das Top-Management in solchen Organisationen zu erreichen. Das hilft.
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Tech-Start-ups als »Geburtshelfer« der Transformation
Bevor Sie jetzt aber einen Transformationspartner suchen, habe ich einen wahrhaftigen „Game Changer“-Tipp für Sie: Start-ups!
Der deutsche Mittelstand tut sich unglaublich schwer in der Zusammenarbeit mit Tech-Startups. Dabei ist eine solche Kollaboration Gold wert, um schnell und vergleichsweise günstig herauszufinden, welche Herangehensweise oder alternative Wege existieren. Und diese einmal live zu erproben.
Dafür braucht es Mut. Aber der Lohn sind wertvolle Erkenntnisse, die später bei der Formulierung Ihrer Transformationsstrategie sowie beim Finden des richtigen Umsetzungspartners sehr wichtig sein könnten. Ich sage nicht, dass Sie sich ein Start-up als Digitalisierungspartner suchen sollen. Mein Vorschlag ist, dass Sie vor dem offiziellen „Go“ Ihrer Digitalisierung erste Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln und jungen Unternehmen eine Chance geben. Zwei, drei, vier Projekte mit zwei oder drei Startups genügen schon, um Erkenntnisse zu sammeln, für die Sie in der Beratung teuer hätten bezahlen müssen.
Wenn Sie und Ihr Unternehmen hier Unterstützung benötigen, sprechen Sie mich gerne an. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung der digitalen Transformation.
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