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So verankern Sie Unternehmensethik im Betrieb

Foto: Pixabay

Jahrelang erwartete man von Führungskräften, dass sie sich auf finanzielle Ergebnisse fokussierten. Heute befinden wir uns allerdings in einer ethischen Revolution, und Vorgesetzte werden mehr und mehr dazu angehalten, einen Multi-Stakeholder-Ansatz zu verfolgen, der beide Komponenten einbezieht: die finanzielle und die soziale.

Wie es für Führungskräfte möglich ist, Integrität in der Unternehmenskultur zu verankern, wurde in einem kürzlich veröffentlichten Artikel des „Harvard Business Review Magazins” thematisiert. Die dort genannten wichtigsten Maßnahmen im Überblick.

Lead by example

Führungskräfte müssen Integrität offen und direkt annehmen, denn gerade die Mitglieder der Managementebene sind Vorbilder, die den ethischen Ton im Unternehmen bestimmen. Vorgesetzte müssen in allen Fällen dafür bereit sein, das ethisch Richtige zu tun, auch wenn dies kurzfristig das Geschäft zu beeinträchtigen scheint.

Gerade in schwierigen Zeiten, wie wir sie gerade aufgrund der Corona-Pandemie erleben, spielt Angst eine große Rolle und das Management muss sich den richtigen Grundsätzen verpflichtet fühlen, da sonst das Vertrauen in der Organisation schnell schwindet.

Erstellung eines eigenen Verhaltenskodex

Zu viele Unternehmen sehen den Verhaltenskodex als reine Formalität an. Manche kopieren ihn sogar von anderen Mitbewerbern und versehen ihn mit ihrem Logo oder delegieren die Erstellung an Anwälte, um sich in dieser Hinsicht Zeit zu ersparen. Dieser Zugang ist nicht der richtige.

Der Verhaltenskodex sollte auf den eigenen Grundwerten basieren und daher individuell erstellt und an die eigene Organisation angepasst werden. Zeit in die Anfertigung zu investieren, ergibt in jedem Fall Sinn. Denn eine klare und authentische, das heißt zum Unternehmen passende, Anleitung zum Umgang miteinander und zu den tatsächlichen Unternehmenswerten ist für eine integrative Unternehmenskultur von größter Bedeutung.

Offener Umgang mit Integrität

Es reicht nicht aus, den täglichen Geschäftstätigkeiten nachzugehen und davon auszugehen, dass sich Integrität einfach so durch zufällige Umstände ergibt. Vorgesetzte müssen offen, explizit und regelmäßig über die Bedeutung von Integrität sprechen und das bei jeder passenden Gelegenheit. Vor allem für neue Mitarbeitende ist es wichtig, hierbei von Anfang an mitgenommen zu werden.

Während des Onboarding-Prozesses ist es empfehlenswert, als Führungskraft beispielsweise eine Stunde lang persönlich mit den neuen Kollegen und Kolleginnen über die Unternehmenswerte zu sprechen und sich auf eine ergebnisoffene Diskussion einzulassen.

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Möglichkeit zur Meldung von Verstößen

Bei vielen Arbeitgebern befindet sich das Berichtssystem für Verstöße irgendwo im Intranet und es wird nicht offen darüber gesprochen, wie tatsächlich zur Meldung eines Verstoßes vorgegangen werden soll. Diese Stille führt zu Misstrauen und zu Unwohlsein der Mitarbeitenden.

Organisationen, in denen eine Kultur der Integrität erzielt werden soll, müssen den Prozess der Meldung aller Probleme, insbesondere von Verstößen gegen den Kodex, einfach, unkompliziert und klar gestalten. Sie müssen eine Kultur schaffen, in der man keine Angst davor hat, dass Menschen ethische Fragen stellen oder schlechte Nachrichten übermitteln. Vielmehr müssen Arbeitnehmer anerkannt werden, die offen und ehrlich über Probleme sprechen.

Konsequenzen bei Verstößen

Ethische Verstöße sollten außerdem untersucht werden, und wenn sie begründet sind, sollten faire und vernünftige Sanktionen ausgesprochen werden. Sogar in Unternehmen, in denen ein solides Berichterstattungs- und Untersuchungsprotokoll geführt wird, kann es vorkommen, dass Mitarbeitende skeptisch bleiben. Denn immerhin könnten Berichte abgeändert oder es könnte einfach nichts unternommen werden.

Eine Möglichkeit, diese Skepsis zu bekämpfen, besteht darin, Transparenz in den Prozess zu integrieren. Das schafft Vertrauen und beeinflusst den Prozess der Problemmeldung positiv.

Ethisch orientierte Unternehmenskultur als laufender Prozess

Integrität kann nicht durch eine E-Mail einmal im Jahr oder ein paar Seiten in einem kaum je beachteten Mitarbeiterhandbuch hergestellt werden. Denn wie bei einer Fernsehwerbung gilt: Schaltet man diese einmal, wird sich keiner daran erinnern. Wiederholung ist von großer Bedeutung.

Ethik muss als weitere Dimension hinzugefügt werden, wenn es um Geschäftsentscheidungen geht. Zusätzlich zu den Fragen „Was kostet es?“ und „Wie hoch ist unsere Gewinnspanne?“ müssen auch die Auswirkungen unethischer Entscheidungen auf das Wohl der Mitarbeitenden und der Umwelt bedacht werden. Der Schlüssel besteht darin, eine Umgebung zu schaffen, in der es als gut angesehen wird, über Ethik zu sprechen.

Mit freundlicher Genehmigung der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu.

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