Das Allensbach-Institut für Demoskopie nimmt mit der „ACTA“-Studie den Strukturwandel im Handel stärker in den Blick. Am Beispiel des Buchmarkts zeigen die Statistiker, wie stark die Präferenzen für bestimmte Kaufkanäle nach Alter differenzieren (hier die komplette Studie zum Thema).
Insbesondere der E-Commerce, den der Einzelhandelsverband HDE auf einen Umsatz von fast 30 Mrd Euro in diesem Jahr taxiert (+13%), setzt dem stationären Handel laut Allensbach zu. Dies illustrieren die Allensbacher mit der Statistik zur Quote der Onlinekäufer:
- Der Anteil sei unter den 14- bis 64-Jährigen seit 2011 noch einmal deutlich um 5 Prozentpunkte auf 74% gestiegen.
- Gleiches gilt für den Anteil der intensiven Online-Käufer (mindestens 10 Transaktionen pro Jahr): plus 4 Prozentpunkte auf 21%.
Die Entwicklung erscheint umso dynamischer mit Blick auf die Altersstruktur:
- In der gesamten Bevölkerung dominiert der traditionelle Handelskäufer, der nicht gerne im Netz einkauft (52%), während die „selektiven Online-Shopper“ (31%) und „begeisterten Online-Shopper“ (11%) in der Minderheit sind.
- Bei den Unter-30-Jährigen sind dagegen die selektiven (52%) und begeisterten Online-Shopper (20%) deutlich in der Überzahl.
Diesen Trend beleuchtet die ACTA-Studie auf dem Buchmarkt:
- In der Gesamtbevölkerung liegt die Quote der stationären Buchhandels-Fans bei 65% (vs. 26%, die in der Regel im Netz Bücher kaufen).
- Bei den 16- 29-Jährigen ist die Präferenz jedoch beinahe ausgeglichen (stationär 47%, Internet 44%).
- 60% der Käufer unter 30 Jahren sagen bereits, dass man Bücher genauso gut oder besser im Netz kaufen kann (vs. 38%, die den stationären Handel bevorzugen).
Die sich verschiebenden Digital/Stationär-Präferenzen zeichnet Allensbach auch beim elektronischen Lesen nach: Während jeder zweite Deutsche per se lieber auf Papier und nur jeder Vierte am Bildschirm genauso gerne wie auf Papier liest, sagen 41% der Unter-19-Jährigen: „genauso gerne am Bildschirm“.
Auch den E-Book-Boom untersuchen die Statistiker: Unter den „ausgesprochen Buchinteressierten“ gebe es 28%, die bereits einen E-Reader oder ein Tablet nutzten oder zumindest die Anschaffung planten – ein Zuwachs von 86% gegenüber dem Vorjahr.
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