Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den mit 20.000 Euro dotierten Preis der Literaturhäuser 2022 an Sasha Marianna Salzmann. Am 11. Mai ist eine Feier als Präsenzveranstaltung (und zeitgleich im Stream) im Literaturhaus Stuttgart geplant,
Salzmann, 1985 in Wolgograd geboren und zehn Jahre später nach Deutschland gekommen, bezeichnet sich als „genderfluid“, also ohne klare Geschlechterzuweisung, und wurde bekannt als Hausautor*in des Berliner Maxim-Gorki-Theaters. 2017 legte Salzmann mit „Außer sich“ (Suhrkamp) den ersten Roman vor, stand damit auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis und wurde unter anderem mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet. 2021 folgte der zweite Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein“ (ebenfalls Suhrkamp).
In der Begründung heißt es: Salzmann verstehe es in vor Erzählfreude sprudelnden Texten mit leichter Hand historische Bögen zu spannen, die „Zentrifugalkräfte der Geschichte“ sinnlich fassbar zu machen und, wie in „Im Menschen muss alles herrlich sein“, beispielsweise den Niedergang des sowjetischen Imperiums mit den Versuchen der Romanfiguren, ein eigenes selbstbestimmtes Leben zu führen, miteinander zu verschränken.
Zudem verstehe Salzmann virulente Themen wie „Identität“ und „Geschlechterzugehörigkeit“ so perspektivenreich und komplex zu verhandeln, dass nie der Verdacht aufkomme, die Texte wollten vor allem einen Diskurs begleiten.
Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) , Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012), Hanns Zischler (2013), Judith Schalansky (2014), Nicolas Mahler (2015), Ulf Stolterfoht (2016), Terézia Mora (2017), Jaroslav Rudis (2018), Antje Rávik Strubel (2019), Marlene Streeruwitz (2020) und Ingo Schulze (2021).
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