Mit einem renommierten Literaturpreis im Rücken und dem dadurch ausgelösten Medienecho steigt häufig die Nachfrage nach einem Roman um ein Vielfaches. So jetzt wieder in Frankreich geschehen, wo „Les impatientes“ von Djaïli Amadou Amal sich im Bestseller-Ranking von Platz 10 auf 2 verbessert hat. Kurz vorher war der Roman mit dem Prix Goncourt des Lycéens ausgezeichnet worden.
Der Erfolg wiegt umso schwerer, weil „Les impatientes“ der erste Roman ist, den die aus Kamerun stammende Schriftstellerin und Menschenrechtsaktivistin in Frankreich veröffentlicht hat. Erschienen ist er bei Editions Emmanuelle Collas, einem kleinen unabhängigen Literaturverlag, den die Historikerin Emmanuelle Collas, Professorin für griechische Geschichte an der Universität Mulhouse-Strasbourg, 2018 gegründet hat. „Les impatientes“ ist eine für den französischen Markt überarbeitete Version von Amals Roman „Munyal, les armes de la patience“ von 2017, der in Afrika mehrere literarische Auszeichnungen erhalten hat.
In ihren autobiografischen Romanen greift Amal Themen wie Zwangsehe, häusliche Gewalt und Frauenrechte in der Sahelzone auf. Eine Rolle spielt immer auch die Kultur des ursprünglich nomadisierenden Hirtenvolkes der Fulani aus Westafrika, dem Amal angehört. In „Les impatiens“ geht es um das Schicksal von zwei Halbschwestern. Die 17-jährige Ramla muss gegen ihren Willen eine Ehe als Zweitfrau eingehen, die noch jüngere Hindou wird mit einem gewalttätigen Verwandten verheiratet.
Internationale Bestseller im Blick
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