Die Buchpreisbindung wird zwar immer wieder vom Gesetzgeber nachgebessert, um Lücken zu schließen, aber die Branche bleibt findig, um Preismarketing-Ansätze zu finden. Die seit Herbst 2016 verankerte Preisbindung für E-Books etwa ermöglicht den Verlagen gleichwohl wochen- oder monatsweise 3,99-Euro-Aktionen, die dann ebenfalls preisgebunden sind.
Eine von einem BGH-Urteil über Affiliate-Provisionen geöffnete Preisbindungslücke sorgt im Frühjahr 2017 für Aufregung, als u.a. Thalia und die Weltbild-Tochter Buecher.de Schulfördervereinen Prämien von bis zu 12% für Buchumsätze offerieren. Denn: Dass Buchhändler für preisgebundene Bücher Rückvergütungen in zweistelliger Höhe ausschütten, könnte zu der Frage führen, inwieweit preisgebundene Bücher überteuert sind. Die meisten Händler nehmen im Laufe des Jahres ihre Prämienangebote zurück.
Die Preisbindungstreuhänder Wallenfels/Russ geißeln schließlich in ihrem Jahresbericht einmal mehr das „Mängeln“ von neuwertigen Büchern, um die Preisbindung zur Lagerbereinigung zu umgehen.
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