buchreport

Preisbindungswidrige Prämien

Ihr Vorgehen bei der Akquise und Abwicklung von Schulbuchbestellungen beschert zwei Buchversendern aus Ilmenau aktuell Probleme mit der Staatsanwaltschaft Erfurt: Die Buchhändler haben einem Bericht des MDR Thüringen zufolge Schulen mit umsatzabhängigen Spenden belohnt, wenn Lehrer und Fördervereine  ihnen Buchbestellungen vermittelten. In Thüringen sei dies eine gängige Praxis: Mindestens 400 Schulen und Fördervereine sollen demnach betroffen sein.

Der Vorwurf laut MDR: Die Schulen beziehungsweise deren Fördervereine ließen sich von den Versandhändlern bestechen, indem sie Buchbestellscheine an die Eltern austeilen und an der anschließenden Sammelorder verdienen. Die Höhe der Spenden soll sich dabei am Umsatz der jeweiligen Bestellungen orientieren. Die Staatsanwaltschaft geht nun einem Korruptionsverdacht nach. Nach ersten Ermittlungen belaufe sich die Summe der geflossenen Prämien auf 100.000 Euro.

Auf die Spur kamen die Fahnder dem Vorgehen durch den Hinweis des Buchhändlers Marko Peter, der in Friedrichroda die Buchhandlung Print and Call und in Floh-Seligenthal Bücher und Schreibwaren Marko Peter betreibt. Er sieht sich durch die zweifelhaften Kooperationen benachteiligt. Unabhängig von der strafrechtlichen Bewertung solcher Zahlungen stuft Börsenvereins-Justiziar Christian Sprang den beschriebenen Sachverhalt aber als klaren Preisbindungsverstoß ein. Rückvergütungen als Gegenleistung für den Kauf von preisgebundener Ware seien definitiv unzulässig – auch im Schulbuchbereich.

Foto: NDR

Kommentare

Kommentar hinterlassen zu "Preisbindungswidrige Prämien"

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*

Dossier

Aktuelles aus dem Handel

  • Mediengruppe Stein übernimmt weiteren Fachinformationshändler  …mehr
  • Supermilf-Pilotprojekt: »Viele Erkenntnisse«  …mehr

  • SPIEGEL-Bestseller im Blick

    Der SPIEGEL-Bestseller-Newsletter gibt Ihnen jede Woche kostenlos einen Überblick zu den Aufsteigern der neuen SPIEGEL-Bestsellerlisten.

    » Melden Sie sich hier kostenlos an.

    Wollen Sie sich darüber hinaus schon vorab und detailliert über die Toptitel von morgen informieren, um frühzeitig disponieren zu können?

    » Bestellen Sie das SPIEGEL Bestseller-Barometer ab 8 Euro pro Monat.

    Wenn Sie die SPIEGEL-Bestesellerlisten z.B. in Ihren Geschäftsräumen präsentieren wollen oder online in Ihren Web-Auftritt integrieren möchten, hat buchreport weitere Angebote für Sie.

    » Weitere Angebote zu den SPIEGEL-Bestsellerlisten