Die Marketing-Kampagne „Books Are My Bag“ hat sich zumindest zum Start positiv auf die Umsätze des Buchhandels ausgewirkt. Buchhändler, die beim Auftakt am 14. September mitgewirkt haben, erzielten ein zweistelliges Umsatz-Plus im Schnitt.
Wie der „Bookseller“ berichtet, lag der Zuwachs am Start-Tag bei 18% (im Vorjahresvergleich) im Durchschnitt. Dies habe Penguin Random House UK-Chefin Gail Rebuck erklärt.
Sichtbares Zeichen der Kampagne neben den Postern ist eine Leinentasche mit dem orangefarbenen Aufdruck „Books Are My Bag“. Das schlichte Konzept wurde von der renommierten Werbeagentur M & C Saatchi kostenlos entworfen. Zum Start wurden in 1805 Buchhandlungen am Samstag, 14. September, Einkäufe in die Taschen gepackt, gerechnet hatte die Booksellers Association (BA) mit etwa 1500. Insgesamt wurden vom Handel 267.000 Taschen vorbestellt. Für das Weihnachtsgeschäft werden Aufträge in ähnlicher Höhe erwartet.
Zum Auftakt der Kampagne ließen sich mehr als 100 prominente Autoren und Künstler für die Posterwerbung ablichten, die im Weihnachtsgeschäft Akzente setzen soll. Für unerwartete Schlagzeilen sorgte Premierminister David Cameron, der mit Ehefrau Samantha und seinen zwei Kindern zur Indie-Buchhandlung Jaffé & Neale in die Kleinstadt Chipping Norton kam, um zwei Bücher zu kaufen.
Patrick Neale, Mitinhaber bei Jaffé & Neale und Präsident der Booksellers Association, erklärte auf die buchreport-Frage, ob „Books Are My Bag“ das Potenzial habe, ein schwaches Buchhandelsjahr noch zu drehen: „Jede Kampagne ist nur so gut wie die, die sie im Alltag umsetzen. Viel hängt deshalb davon ab, was der Buchhandel in den kommenden Wochen und Monaten damit anfängt. Leise trommeln reicht nicht, wenn wir laut gehört werden wollen. Dass alle großen Publikumsverlage so aktiv dabei sind und zum Beispiel ihre Bestsellerautoren als Werbeträger hergeben, macht mir am meisten Mut. Sie scheinen sich endlich wieder darauf zu besinnen, dass das Buchgeschäft aus mehr als E-Books besteht.“
Mehr zum Thema im buchreport.express 38/2013 (hier zu bestellen).
Wow, was für eine Kampagne. Auffällig, fröhlich, frisch und wirksam. Das wirklich interessante ist jedoch, dass sich diese „günstige“Werbekampagne für die Insulaner bezahlbar gemacht hat. Der Erfolg ist jetzt schon messbar. Was hört man eigentlich noch von der Vorsicht Buch Kampagne? Aber vor allem zahlt sich diese nicht so „günstige“Marketingmaßnahme für uns Mitglieder aus? Ich bin mal gespannt, ob sich das Buch nun mehr verkauft. Die Maßnahme müsste ja auch messbar sein.
Salz in die Wunde unserer nationalen Branche mit ihrer unsäglichen und zu Recht völlig ignorierten Vorsicht-Kampagne.
BTW: bevor ich es nachgeschaut habe, wusste ich auch nicht genau, was ‚bag‘ noch bedeuten kann: eben nicht nur Tüte, Tasche (da würde auch ein ‚in‘ fehlen, sondern „Beute, Jagdbeute“ – ein hübsches Wortspiel also: die Bücher als Beute im Beutel 🙂 LGLB