Die „FAZ“ lässt in loser Reihe Schriftsteller ihre Lieblingsbuchhandlung vorstellen. Heute erklärt Krimi-Königin Ingrid Noll (79), warum die Buchhandlung Beltz in Weinheim ihr die Liebste ist – obwohl sie das „fast ungerecht findet“.
Als Autorin kenne sie von ihren Lesereisen viele Buchhandlungen, schreibt Noll. „Gerade in dieser Branche sind es die kleineren Geschäfte, die hervorragend sortiert, liebenswert und interessant sind, so dass es fast ungerecht wäre, eines besonders hervorzuheben. (…) Prima inter Pares am Ort ist für mich die Beltz Buchhandlung.“
Die unabhängige Buchhandlung in der Innenstadt von Nolls Wahlheimat Weinheim sei individuell, übersichtlich, gut sortiert und leicht zu erreichen, lobt die vierfache Großmutter. Und: „In meiner Lieblingsbuchhandlung verliert überhaupt nie jemand die Nerven, selbst beim turbulenten Weihnachtsgeschäft sind Frau Beltz-Rübelmann, Herr Fuhrmann und ihre Mitarbeiter freundlich, hilfsbereit und bedienen alle Kunden mit Sachkenntnis.
Bei jedem Besuch in unserem Städtchen, bei dem ich eigentlich nur zum Frisör, zur Drogerie oder zur Bank wollte, muss ich fast zwanghaft vor den großen Schaufenstern stehenbleiben und mir anschauen, wie kreativ man wieder dekoriert hat, wie man Jahreszeitliches oder Neuerscheinungen, heimatbezogene Themen oder Reiselektüre plaziert hat. Meistens bleibt es nicht beim Stehenbleiben, ich trete ein, werde begrüßt und lasse mich inspirieren.“ („Frankfurter Allgemeine Zeitung“ v. 17.2.2015, S. 10)
Die Buchhandlung Beltz hatte buchreport im Dezember 2011 zum Auftakt seiner Serie „Meine Buchhandlung“ ausführlich portätiert auf Empfehlung des damaligen Cornelsen-Chefs Alexander Bob, für den die Buchhandlung das Beispiel eines „Magneten“ kleinerer Städte darstellte, die Bestand haben werden.
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