Der Umbau beim französischen Multimedia-Kaufhaus Fnac gewinnt an Tempo. Nachdem kürzlich der Abbau insgesamt 500 Stellen angekündigt wurde, suchen die Franzosen ihr Heil in Franchise-Partnerschaften auf kleineren Flächen. Auch in der Führungsetage wird umsortiert.
Noch in diesem Jahr sollen erste Franchise-Filialen der Fnac in Kooperation mit Partnern entstehen, unter der Regie von Manuel Biot, der bislang als Manager bei der Supermarkt-Kette Carrefour gearbeitet hat. Das Franchise-Konzept soll die Dichte der Fnac-Filialen vergrößern – und gilt im Konzern als große Hoffnung für künftiges Wachstum.
Nach Medienberichten sind 50 solcher Shops vorgesehen, die zunächst in Eigenregie und später mit Franchise-Partnern betrieben werden sollen. Größenmäßig peilen die Franzosen 300 qm als Standard an.
Das geplante Wachstum mit kleineren Flächen passt insofern ins Bild der neuen Fnac, als der Einzelhandelsriese vor einem halben Jahr erklärte, künftig auch in Bahnhöfen und Flughäfen präsent sein zu wollen (hier mehr). Zu diesem Zweck hatte sich die Fnac mit der Firma Lagardère Services verbündet, die auf den Vertrieb von Druckmedien (Presse, Bücher) und Reisebedarf im reiseaffinen Einzelhandel (Bahnhöfe, Flughäfen und U-Bahnstationen) spezialisiert ist. Auch diese Geschäfte sollen mit kleiner/gleich 350 qm für Fnac-Verhältnisse klein ausfallen
Hintergrund der Suche nach neuen Formaten ist die Krise im Konzern. Mitte Januar hatte die Fnac erklärt, man werde 500 Stellen abbauen, davon 310 Stellen auf dem französischen Markt. Außerdem sollen die Mieten durch Verhandlungen mit den Vermietern gekürzt werden. Ziel der Maßnahme: Konzernchef Alexandre Bompard (Foto) will 80 Mio Euro in diesem Jahr einsparen. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz um 3,2%, besonders das stationäre Geschäft (–5,4%) schwächelte.
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