Der Prix Goncourt 2022 geht in diesem Jahr an Brigitte Giraud für ihren bei Flammarion erschienenen Roman „Vivre vite“, in dem sie den Tod ihres Mannes bei einem Motorradunfall im Jahr 1999 thematisiert.
Damit entschied die Jury nach langer Debatte auch gegen den zuvor favorisierten Titel „Le Mage du Kremlin“ von Giuliano da Empoli, der bereits ausgezeichnet worden war. Die Entscheidung wurde von Beobachtern als Geste an den Buchhandel bewertet, denen nun verschiedene ausgezeichnete Bücher vorliegen.
Das entschied die Jury am Donnerstag beim traditionellen Mittagstisch im Pariser Restaurant Drouant. Der Preis gilt als wichtigster französischer Preis für Literatur und ist heute mit einem symbolischen Preis von 10 Euro dotiert. Wichtiger als diese monetäre Geste dürfte der wirtschaftliche Erfolg an den Buchkassen sein. In der Regel werden die Siegertitel im Buchhandel schnell und erheblich nachgefragt, wie im vergangenen Jahr auch Mohamed Mbougar Sarr erfuhr.
Zuletzt am 25. Oktober hatte die zehnköpfige Jury eine weiter reduzierte Shortlist der Autorinnen und Autoren veröffentlicht, aus deren Kreis nun die Gewinnerin bestimmt wurde:
- Giuliano da Empoli: Le Mage du Kremlin, Gallimard
- Brigitte Giraud: Vivre vite, Flammarion
- Cloé Korman: Les Presque Sœurs, Seuil
- Makenzy Orcel: Une somme humaine, Rivages
Im gleichen Rahmen – aber wie immer unabhängig vom Prix Goncourt – wurde am Donnerstag auch der Renaudot-Preis vergeben. Er ging an Simon Liberati für sein Buch „Performance“.
Rückblick auf 2021:
Platz 1 für den Prix Goncourt-Preisträger Mohamed Mbougar Sarr
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