Zum 1. Juni wird der Außendienst der Verlage Eichborn und Aufbau zusammengelegt. Die beiden Mehrheitsgesellschafter, Matthias Koch und Ludwig Fresenius, wollen die Verlage im Aufbau-Haus langfristig in Berlin zusammenzuführen, doch ein juristisch sicheres Prozedere ist noch nicht gefunden. Im Gespräch mit buchreport.de erklärt Eichborn-Betriebsratsvorsitzender Claus Mirlach, warum die Mehrheit der Eichborn-Mitarbeiter nicht bereit ist, nach Berlin zu ziehen.
Tom Erben erklärte im Gespräch mit buchreport: „Das Ziel steht fest, aber nicht der Weg“…
Den Wunsch haben bisher nur Herr Koch und Herr Fresenius geäußert. In welcher Funktion Herr Erben sich zu „ Eichborns Ziel“ äußert, ist mir nicht klar. Wir sehen bisher keine Grundlage, warum es einer Standortveränderung bedarf. Das Ansinnen nach Berlin zu ziehen, sollte man in Ruhe intern besprechen. Bisher gibt es kein Konzept, keinen Plan, keine Grundlage, zu der wir uns äußern könnten.
Bisher gibt es offenbar nur für den Vertrieb eine spruchreife Lösung…
So ist es. Außer der Kooperation im Flächenvertrieb sind mir keine weitere Absichten mit dem Aufbau Verlag bekannt.
Was sagen die Mitarbeiter zum Umzug?
Zum Image von Eichborn gehört auch seine Verwurzelung im Frankfurter Bahnhofsviertel. Den Verlag als „Marke“ mal eben nach Berlin zu verpflanzen ohne die Rahmenbedingungen zu nennen und Perspektiven zu entwickeln, wäre verantwortungslos. Ein Unternehmen lebt durch seine Autoren, seine Mitarbeiter und seinem Umfeld.
Glauben Sie, dass durch den Zusammenschluss nach etlichen Jahren der Krise die Wende geschafft werden kann?
Der Verlag hat Probleme, nicht umsonst haben wir in der Vergangenheit Verluste gemacht. Dies lässt sich nicht allein durch synergetische Kostenreduktion bewältigen. Wie jeder andere Verlag werden wir weiter versuchen, unsere Bücher in den Handel und ans Publikum zu bringen. Dafür haben wir ein starkes Herbstprogramm vorgelegt. Das Engagement der Mitarbeiter ist ungebrochen, diese Titel erfolgreich zu machen.
Wie geht es jetzt weiter?
Welche Maßnahmen sinnvoll sind, würden wir gerne intern mit der Geschäftsführung besprechen. Dazu wäre eine Offenlegung der Strukturdaten – auch im Bezug auf den Verkauf der Berufsstrategie – gegenüber der Mitarbeitervertretung ein guter Anfang.
Die Fragen stellte Lucy Kivelip. Mehr zum Thema im neuen buchreport.express 4/2011 (ab Donnerstag, 27.1.2011)
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