Bessere Metadaten braucht die Branche, zu diesem Fazit kommt nicht nur der Börsenverein auf dem Weg zur Metadatenbank VlB+, sondern aktuell eine Studie, die den Erfolg von 150.000 Büchern bei amazon.de analysiert hat. Das Fazit der Unternehmensberater von Wachter Digital Partners: Die Buchverlage stellten ihr Programm im digitalen Handel mangelhaft dar.
Das Management der Verlage setze eher die Priorität auf Strategietrends (z.B. Mobile, Paid-Content, usw.), statt auf das datenorientierte Thema Produktdarstellung, so WDP. Nach Einschätzung der auf den digitalen Wandel spezialisierten Berater lohnt es sich für Verlage aber durchaus, die Produktdarstellung „systematisch zu optimieren“ – dies resultiere in besseren Verkaufsrängen bzw. Umsätzen.
- Vier von fünf untersuchten Büchern seien in ihrer Darstellung „unvollständig und lieblos“; die Möglichkeiten, Bücher auf Amazon ansprechend zu präsentieren, würden bei weitem nicht ausgeschöpft.
- Dies gelte sowohl für Belletristik als auch Sachbücher.
- Werde ein Buch umfassender und ansprechender gezeigt, könne es seinen Verkaufsrang um bis zu 87% verbessern.
- Konkret: Bessere Beschreibungen eines Buches könnten den Verkaufsrang um bis zu 51% verbessern; Zusatzmaterialien, Autorenprofile und Pressestimmen sorgten sogar für ein Plus von bis zu 87%; Verlage, die mehr als drei Bilder einbinden, verbesserten das Buch-Ranking um bis zu 58%; der „Blick ins Buch“ könne den Verkaufsrang um bis zu 42% steigern.
- Bei der Qualität der Produktdarstellung sei die Verlagsgruppe Random House (besonders Goldmann) führend; auf der „Flop“-Liste ganz oben steht dagegen Parragon. Der Nebenmarktspezialist habe den größten Nachholbedarf bei der Darstellung der Bücher, lieblose, unattraktive Beschreibungen oder fehlende visuelle Einblicke über Bilder oder den Blick ins Buch seien hier weit verbreitet.
Diese Aufschlüsselung ist hilfreich. Leider habe ich aber auch festgestellt, dass Amazon nicht immer alle Produktmerkmale, die ich ins VLB eingebe, übernimmt. Der Grund ist mir nicht ganz klar: Entweder weil mein kleiner Verlag keinen speziellen Vertrag mit Amazon geschlossen hat (Amazon verdient aber trotzdem an den Provisionen des Verkaufs) oder weil Amazon schon im vorhinein erwartet, dass von meinen Produkten nicht so viel verkauft wird wie von Großverlagen. Man kriegt ja keine Antwort von Amazon, wenn man nachfragt.