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Springer Nature unterzeichnet Rahmenvereinbarung mit »Deal«-Konsortium

Nach drei Jahren Verhandeln haben Springer Nature und die deutschen Forschungseinrichtungen den Rahmen für eine Nationallizenz abgesteckt. Der „Deal” werde zum größten Open-Access-Transformationsvertrag der Welt, schwärmen die Vertragspartner. Die Vision: Nahezu 100% der deutschen Forschung, die bei Springer Nature veröffentlicht wird, soll Open Access (OA) sein.

Entwicklungen in der Wissenschaftspublizistik im Überblick: Hier geht es zum Dossier.

Seit 2016 verhandelt ein Konsortium deutscher Forschungsorganisationen unter der Federführung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) unter der Marke „Projekt Deal“ mit den großen Wissenschaftsverlagen Elsevier, Springer Nature und Wiley über eine neue nationale Zusammenarbeit, die das klassische Abonnementmodell bei E-Journals ablösen und als Transformationsvereinbarung den Systemumbau hin zu OA beschleunigen soll. Mit Wiley wurde am Jahresanfang die erste dieser wegweisenden Vereinbarungen geschlossen.

 

Darauf haben sich Springer Nature und die „Deal”-Verhandler geeinigt

Der offizielle Vertrag mit Springer Nature soll im Laufe des Jahres unterschrieben werden und zum 1. Januar 2020 in Kraft treten. Mit der jetzt vorgestellten Rahmenvereinbarung haben die Verhandlungspartner aber bereits gezeigt, wie die Nationallizenz für das elektronische Zeitschriftenportfolio des größten deutschen Wissenschaftsverlags aussehen wird:

  • Der endgültige Vertrag soll von 2020 bis 2022 laufen, mit der Option auf Verlängerung bis 2023. 
  • Die „Publish and Read“ (PAR)-Gebühr für 2020 basiert auf mindestens 9.500 Artikeln, die OA publiziert werden. Gleichzeitig haben die teilnehmenden Institutionen dauerhaften Zugriff auf 1900 Zeitschriften der Portfolios von Springer, Palgrave, Adis und Macmillan zurück bis ins Jahr 1997.
  • Für den Inhalte-Zugriff und das OA-Publizieren in der PAR-Komponente wurde eine PAR-Gebühr von 2750 Euro pro Artikel vereinbart. Das ist die gleiche Gebühr, wie sie auch mit Wiley vereinbart wurde.
  • Springer Nature wird allen Institutionen für das OA-Publizieren in den BioMed Central und SpringerOpen-Zeitschriften 20% Rabatt auf den Listenpreis anbieten; basierend auf dem Listenpreis von 2020 werden Erhöhungen der APC-Listenpreise nicht mehr als 3,5% pro Zeitschrift und Jahr betragen.
  • Nicht enthalten in der PAR-Komponente sind Springer Natures Zeitschriften-Flaggschiff „Nature”,  weil dort kein OA möglich ist, sowie reine Fachzeitschriften und Magazine, wie zum Beispiel ATZ” und MTZ” sowie Scientific American” oder Spektrum der Wissenschaft”.

Springer Nature belegt mit einem Umsatz von 576,4 Mio Euro (2018) Platz 1 im buchreport-Ranking der „100 größten Buchverlage“. Die wichtigsten Kennzahlen des Verlags finden Sie hier gebündelt in einem Verlagsdossier.

Wie schon bei der Wiley-Nationallizenz fungiert die eigens für die „Deal”-Vereinbarungen gegründete Max Planck Digital Library Services GmbH als offizieller Vertragspartner für Springer Nature. Die Max Planck Digital Library ist nach eigener Aussage der größte deutsche Käufer wissenschaftlicher Publikationen und Dienstleistungen und agiert hier stellvertretend für das Wissenschafts-Konsortium.

Springer-Nature-CEO Daniel Ropers zeigte sich stolz ob der Vereinbarung und der Aussicht, bald Teil des größten OA-Transformationsvertrags der Welt zu sein. Für ihn ist der „Deal” der große Durchbruch: „Wir haben mehr als jeder andere Publisher getan, um OA zu fördern, aber nach 20 Jahren sind immer nur noch 30% der von uns veröffentlichen deutschen Forschung OA. Mit dem Deal wird diese Zahl auf nahezu 100% ansteigen.“

Und das „Deal”-Konsortium? Das sieht sich jetzt in einer guten Verhandlungsposition für die Verhandlungen mit dem weltgrößten Wissenschaftsverlag Elsevier, mit dem als letztem der drei Großverlage noch eine Nationallizenz aussteht.

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