In Sachen Amazon keine Brüder im Geiste: Douglas Preston (li.) und Hugh Howey (Fotomontage: buchreport.de)
In den seit Wochen tobenden Disput von Amazon und Verlagen über neue Konditionen für E-Books schalten sich jetzt auch die Autoren ein – zumindest in der englischsprachigen Buchwelt, hierzulande halten sich die Autoren weiterhin bedeckt. US-Bestseller-Autor Douglas Preston lanciert eine Pro-Hachette-Kampagne. Und Indies schlagen zurück.
In einem offenen Brief von Preston, der inzwischen von über 100 Autoren inklusive Hochkarätern wie David Baldacci, Lee Child, John Grisham, James Patterson und Scott Turow unterschrieben wurde, fordern die Autoren Amazon auf, den Streit mit Hachette zu beenden, „ohne Autoren zu schaden und ohne den Verkauf von Büchern an die Kunden zu blockieren oder auf andere Art zu verzögern“. Weiter heißt es: „Wir gehen fest davon aus, dass kein Händler den Verkauf von Büchern blockieren oder Kunden davon abhalten oder entmutigen sollte, die Bücher zu bestellen und zu erhalten, die sie haben möchten.“ Amazon habe kein Recht, sich an einer Gruppe von Autoren zu rächen, die selbst nichts mit dem Streit zu tun hätten. Amazon widerspreche außerdem mit seinem Handeln dem eigenen Anspruch, die am stärksten auf den Kunden fokussierte Firma der Erde sein zu wollen.
Loyale Leser sollen sogar auf Amazon-Chef Jeff Bezos per Mail einwirken, damit dieser seine Meinung ändere.
Offenbar als Reaktion auf Prestons Protestbrief haben mehrere Selfpublishing-Autoren wie Joe Konrath und Hugh Howey Amazon den Rücken per Petition gestärkt. Amazon habe sich einen guten Ruf aufgebaut, indem man Autoren und Leser wertgeschätzt habe. Seit Gutenberg habe kein anderer Akteur mehr dafür getan, um Leser und Autoren „zu befreien“. Amazon behandele die Autoren besser, als es jemals ein Verlag getan habe. Die Selfpublisher warnen Leser davor, Amazon zu boykottieren und kommentieren Prestons Kampagne als „Propaganda von Autoren-Millionären“.
„Die beste Methode, um die Autoren von Hachette zu unterstützen, besteht darin, Hachette zu zeigen, wo ihr am liebsten Bücher einkauft. Lasst Hachette wissen, dass ihr mit Amazon darin übereinstimmt, dass E-Books nicht mehr als Paperbacks kosten dürfen. Helft uns, damit Hachette damit aufhört, den eigenen Autoren zu schaden.“
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