Die Auseinandersetzungen zwischen Amazon und Verlagshäusern in Deutschland und den USA weiten sich aus. Nach Artikeln von The Digital Reader und Asahi Shimbun hat Amazon Japan, größter Händler für Bücher und digitale Medien im Land, den Unmut japanischer Verlage wie Bungeishunju Ltd. auf sich gezogen. Hintergrund: Seit dem Sommer werden demnach Publikationen von Verlagen, die höhere Rabatte an Amazon Japan abgeben und über einen vergleichsweise großen E-Book-Katalog verfügen, im Webshop prominenter platziert.
Diese Praxis, in den USA unter dem Begriff „co-op“ bekannt (hierzulande unter „Werbekostenzuschüsse“), empfinden viele Verlage als „Erpressung“ und Ausnutzung einer Monopolstellung. Ein Sprecher von Amazon habe lediglich erklärt, dass er dies nicht kommentieren könne, es gebe individuelle Verträge mit Verlagen.
Laut der Agentur AFP dreht Amazon grundsätzlich auch in Japan an der Konditionenschraube, kleineren Verlagen drohe der Onliner mit Auslistung. Aktuell würden viele Verträge neu verhandelt.
Begonnen hatte der Protest japanischer Verlage gegen Amazon offenbar bereits im Frühjahr, als das Unternehmen Rabatte an Studenten vergeben habe – was in den Augen der Verlage wegen der Preisbindung in Japan nicht erlaubt sei. Zu den Verlagen, die sich gegen Amazon wehrten und ihre Bücher vorübergehend nicht mehr über den Online-Händler verkaufen würden, gehört unter anderen Ryokufu Shuppan.
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