Mehr als 5000 deutsche Wissenschaftler haben in den vergangenen Jahren ihre Studien in den Journals pseudowissenschaftlicher Verlage veröffentlicht. Das haben „Süddeutsche Zeitung“, „SZ-Magazin“, NDR und WDR herausgefunden. Auch weitere deutsche und internationale Medien waren an den Recherchen beteiligt.
Sogenannte Raubverleger bieten Wissenschaftlern und Unternehmen eine Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse gegen Bezahlung an. Die Beiträge werden meist ohne Prüfung des Inhalts innerhalb von wenigen Tagen veröffentlicht. Weil auch Wissenschaftler von staatlich geförderten wissenschaftlichen Instituten und von staatlichen Hochschulen über solche Anbieter publiziert haben, wurden die Raubverlage teilweise mit Steuergeldern finanziert.
Den Recherchen zufolge haben weltweit 400.000 Forscher in Raubjournalen veröffentlicht. Die Zahl solcher Publikationen hat sich in den vergangenen fünf Jahren weltweit verdreifacht, in Deutschland gar verfünffacht, gibt die „Süddeutsche Zeitung“ bekannt und warnt: „So sickert eine Mischung aus Wissenschaft, Halbwahrheit und Irreführung in die öffentliche Debatte ein“.
Es ist wirklich ein Jammer. Die DEAL-Verhandlungen zwischen HRK und Elsevier werden wegen den hohen finanziellen Erwartungen vom Verlag abgebrochen und gleichzeitig werden wissenschaftliche Arbeiten unkontrolliert steuerfinanziert bei unseriösen Verlagen publiziert. Gehört ‚peer reviewing‘ zur Vergangenheit? Es gab mal eine Liste der ‚Predatory Journals‘. Höchste Zeit über Gütesiegel nach zu denken. Thema für die APE 2019 Konferenz in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften: Platforms or Pipelines: Where is the Value in Scholarly Communications? http://www.ape2019.eu