Der wachsende Selfpublishing-Markt setzt die klassischen Verlage unter Handlungsdruck. Im August schiebt Carlsen zwei reine E-Book-Labels an den Start, für die der Verlag Autoren aus der Selfpublishing-Szene ködert. Auch bei den Egmont Verlagsgesellschaften wird an einem Angebot gearbeitet.
Wie von Joachim Kaufmann, dem kaufmännische Carlsen-Chef im Mai gegenüber buchreport angekündigt („Das ist Publishing light“), starten die Imprints am 8. August:
- Bei Impress sollen Fantasy-Titel für Jugendliche und junge Erwachsene erscheinen, mit Schwerpunkt auf „Romantasy“ und „Paranormal Romance“ (hier die ersten Titel).
- Instant Books soll ein erwachsenes Publikum mit „Thrill“ und „Romance“ erreichen (hier mehr).
- Beide Imprints starten mit jeweils zehn Titeln, monatlich sollen pro Programm bis zu fünf Titel hinzukommen, in den Formaten Epub und Mobipocket.
- Preislich liegen die Titel zwischen 1,99 und 4,99 Euro.
- Dienstleister für die Imprints ist Readbox. Die Dortmunder übernehmen die Herstellung der E-Books, außerdem nutzt Carlsen die Cloud-basierte E-Book-Verlagssoftware meine.readbox.net, um Leseproben und Rezensionsexemplare zu produzieren und bereitzustellen.
Carlsen erklärt, dass man auf Selfpublishing „mit Qualität“ reagiere: Neben der redaktionellen Betreuung und professioneller Gestaltung der E-Books werden die Autoren bei der Vermarktung ihrer Bücher (besonders via Social Media) unterstützt.
„Unser umfassendes und innovatives Konzept setzt seinen Schwerpunkt auf Qualität, Flexibilität und Fan-Management. Wir wollen unseren Lesern ermöglichen, dass sie individuell und unkompliziert Nähe zu ihren Lieblingsautoren aufbauen und die Chance eines intensiven Austauschs nutzen können. Als erster Verlag gehen wir in diesem Bereich ganz neue Wege und sind unglaublich gespannt auf die Resonanz“, lässt sich Verlegerin Renate Herre zitieren.
Um die E-Books auch stationär zu verkaufen, will Carlsen im Sortiment ein „digitales Bücherregal“ (Foto) in Form eines Plakats mit Covern der E-Books plus QR-Codes (also Verlinkungen zum Shop des jeweiligen Buchhändlers) aufhängen. Die Codes auf den Plakaten sollen individuell eingesetzt werden.
Auch die Egmont Verlagsgesellschaften planen ein eigenes Selfpublishing-Angebot, angesiedelt beim Romance-Imprint Lyx (buchreport berichtete).
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