Nach drei Ausgaben des Harbour Front-Literaturfestivals (hier die Statistik) ziehen die Veranstalter eine Bilanz und denken über Neuerungen nach. Im Interview mit buchreport.de blickt Festivalleiter Peter Lohmann in die Zukunft – und nach Frankfurt, wo ein großes Lesefestival zur Buchmesse noch fehlt.
Ihre Zuschauerzahlen sind kontinuierlich gestiegen. Wie geht es jetzt weiter – ist weiteres Wachstum die Devise?
Nein, das Wachstum ist nicht die Devise, sondern die Qualität der Veranstaltungen. Wenn dadurch mehr Zuschauer kommen, umso besser. Wir veranstalten auch bewusst kleine Veranstaltungen, weil dadurch der Charakter gewahrt wird und eine größere Nahe zum Autoren gegeben ist. Jetzt aber werden wir die drei Jahre bilanzieren und sicherlich auch Neuerungen einführen.
Welcher Autor ist Ihr Wunschkandidat für 2012?
Schauen Sie auf unsere Website – wir haben da die Zuschauer gebeten, uns ihre Lieblingsautorinnen bzw. Autoren zu nennen. Da ist ein bunter Querschnitt an Wünschen entstanden. Unter den ersten zehn Kandidaten, sind Philip Roth und Haruki Murakami, Autoren, bei denen wir uns sehr bemühen müssen, sie nach Hamburg zu holen. Wir werden sehen.
Die Kölner testen einen Herbst-Ableger. Eine Anregung für Sie?
Nein, wir sind ja im Herbst, und wir haben ja das Krimi Festival im November.
In Frankfurt ist es bislang nicht gelungen, ein großes Lesefestival zur Buchmesse aufzubauen. Ist das nicht eine Steilvorlage für Sie als Ex-Frankfurter?
Frankfurt hat die Messe! Man darf nicht vergessen, das ist ein Riesen-Event, wie die Berlinale, mit vielen Stars und Partys. Es ist der internationale Treffpunkt im Jahr. Aber warum sollten die Frankfurter nicht ein Literaturfestival kreieren? Ich denke, aus meinen Erfahrungen heraus, dass es besser wäre, den Frankfurtern das zu überlassen, die Festivals sind alle trotz ihrer Internationalität regionale Ereignisse. Bis auf die Frankfurter Messe.
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