Im Zuge von Umbau und Erweiterung des City-Centers Bergedorf (CCB) (Foto) im Hamburger Stadtteil Bergedorf schließt Helmut Hofer (64) Ende März seine Buchhandlung, mit der er seit 25 Jahren in dem 1973 gegründeten Einkaufszentrum ansässig war. In dem Erweiterungsbau eröffnet dafür im Oktober 2010 der Hamburger Regionalfilialist Heymann auf 700 qm eine neue Filiale.
Dieser aktuelle Fall zeigt, dass eine Revitalisierung von Shopping-Centern (nach Einschätzung des German Council of Shopping Centers sind die Hälfte der rund 400 deutschen Center restrukturierungsbedürftig) vor allem für inhabergeführte Handelsmieter mit großen Risiken verbunden sein kann. „Während der zweijährigen Bautätigkeit ist unser Umsatz um 30% eingebrochen“, sagt Hofer, der die Kostenstruktur an den geschmolzenen Rohertrag anpassen und drei von fünf Mitarbeitern kündigen musste. Die Miete sei zwar gesenkt worden, aber „leider zu geringfügig“.
1984 hatte Hofer zunächst auf knapp 200 qm eröffnet, später auf 540 qm erweitert, bevor er sich zuletzt wieder auf 220 qm verkleinern musste, weil das Center „etwas in die Jahre gekommen war“. Dann starteten im Juni 2008 Revitalisierung und Erweiterung von rund 40 auf 80 Fachgeschäfte, für den Neubau hatte der Center-Betreiber eine weitere Buchhandelsfläche vorgesehen. Neben Heymann soll auch Thalia im Gespräch gewesen sein. „Mir wurde die Fläche ebenfalls angeboten“, so Hofer. „Durch die lange Bauphase und der damit verbundenen Auszehrung des Eigenkapitals wäre dieses Investment nicht zu finanzieren. Somit hatte ich die Wahl, gegen einen örtlichen Filialisten in Wettbewerb zu gehen oder den Mietvertrag vorzeitig zu beenden.“
aus buchreport.express 1/2010
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