Es ist das nächste Kapitel einer never ending story: Über zwei Jahre, nachdem die Börsenvereins-Volltextsucher von Libreka (seinerzeit noch „Volltextsuche Online“) erste Gespräche über eine Kooperation mit Google geführt haben, sind die ersten Früchte jetzt im Netz zu sehen:
- Die Google-Such-Roboter haben die bibliographischen Angaben der in Libreka eingestellten Buchtitel indiziert und zeigen die Metadaten bei entsprechenden Suchanfragen in der Ergebnisliste der Google-Suche an (hier die Mitteilung von Libreka).
- Beispiel: Die Ergebnisliste zum Suchbegriff „Goldgusstechnik“ wird von dem in Libreka eingestellten Titel „Basiswissen der dentalen Goldgusstechnik“ (Verlag Neuer Merkur GmbH) angeführt; ein Klick auf die Fundstelle verweist den Nutzer unmittelbar zur Libreka-Detailseite des Buches.
- In den kommenden Wochen soll die Kooperation erweitert werden: Dann sollen nicht nur die Metadaten, sondern die Volltexte der Libreka-Titel von Google ausgelesen werden – die Verlage können auf Titelbasis festlegen, ob ihre Titel im Volltext für Google durchsuchbar sein sollen oder nicht.
- Manko der Kooperation: Bislang sind die Titel nur über die allgemeine Google-Suche zu finden (die „erweiterte Suche“ von Google zeigt derzeit rund 100.000 Fundstellen von Libreka-Internetseiten an); die spezifische Google-Bücher-Suche findet derzeit keine Libreka-Titel; man sei in Gesprächen, die Libreka-Titel auch dort unterzubringen, heißt es bei der MVB – aber schon seit seit Jahren.
Die Grundzüge der jetzt sichtbaren Kooperation wurden schon im Mai 2007 beschlossen. Damals hieß es, die von den Verlagen im PDF-Format zur Verfügung gestellten Texte würden von der MVB in unformatierte Textdateien umgewandelt. Die Rohdaten würden wiederum komplett (so die Google-Bedingung) auf den Google-Rechnern gespeichert, um von den Suchrobotern indexiert werden zu können.
Haken an der gemeinsamen Sache: Die MVB erhielt lediglich eine per E-Mail verschickte „Absichtserklärung“ der Hamburger Google-Dependance – keinen Vertrag zur Nutzung der Texte. „Wir möchten mit der MVB auf der Basis einer Crawling Relationship zusammenarbeiten, ähnlich wie wir mit Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen im Rahmen der Google News-Suche kooperieren“, erklärte damals Jens Redmer, Europa-Volltextsuche-Chef bei Google, gegenüber buchreport; Verträge seien bei solchen Crawling-Kooperationen (gemeint ist die Indexierung von Internetseiten durch die Google-Suchroboter) nicht üblich.
Mögliche Sorgen von Verlegern konterte MVB-Chef Ronald Schild: „Sollte Google die Rohdaten zu einem anderen Zweck als den Aufbau eines Suchindexes ins Netz stellen, wäre dies ein urheberrechtlicher Verstoß, den wir ahnden würden. Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass es zu einem solchen Verstoß kommt.“
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