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Rechtfertigung per Aktenberg

Bernd Lunkewitz

Der ehemalige Aufbau-Verleger Bernd Lunkewitz fühlt sich zu Unrecht angegriffen und geht via Internet in die Offensive. Wie die „FAZ“ berichtet, hat der altlinke Millionär eine „Dokumentation zur gescheiterten Privatisierung der Aufbau-Verlagsgruppe“ auf der Homepage der Beratungsgesellschaft Ketano veröffentlicht, um dem öffentlichen Eindruck entgegenzuwirken, er sei der treulose Totengräber des DDR-Traditionsverlages. „Schreiben der Treuhand, Gesprächsprotokolle, Aktenvermerke, eine Kostennote des Gutachters Bernhard Schlink und vieles andere – Material für ein Aktenstudium, das fortgeschrittene juristische Kenntnisse sowie ein tieferes Verständnis des Vereinigungsgesetzes von 1990 voraussetzt“, bemerkt die „FAZ“ missbilligend. „Ein Aktenberg im Netz ist eher das Gegenteil von Transparenz.“

Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen will: Hier geht’s zur Homepage von Ketano mit dem virtuellen Aktenberg.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 37)

In einem Porträt des Ex-Aufbau-Verlegers schreibt Christoph Dieckmann in der „Zeit“: Bernd Lunkewitz „nimmt sein Kind als Geisel. Und ballert los.“ Jetzt könnte er vorhaben, „einen Aufbau-ähnlichen Verlag“ zu errichten, aber: „Der Bücherwelt dürfte Linkewitz künftig als Paria gelten.“
„Die Zeit“ (Seite 56)

VERLAGE

Bertelsmann gibt Buch-Club in China auf.
„Financial Times Deutschland“ (Seite 4)

Diogenes: Rolf Vollmann lobt das Vorhaben, alle 75 Maigret-Romane in der Reihenfolge ihrer Entstehung herauszubringen, immer vier pro Monat: „Marketing-Ideen können auch charmant sein, (…) das gibt anderthalb vergnügte Jahre.“
„Die Zeit“ (Seite 62)

BÜCHER & AUTOREN

Wilhelm Busch: Im Archiv des Verlagshauses J. E. v. Seidel ist eine bisher unbekannte Vorläufergeschichte zu Max und Moritz gefunden worden.
spiegel.de, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 47)

Stephenie Meyer: Die amerikanische Jugendbuchautorin wird mit Joanne K. Rowling vergleichen, ist aber ganz anders, schreibt Wieland Freund in einem Porträt.
welt.de

Tschingis Aitmatow: Zum Tod des berühmten kirgisischen Schriftstellers.
sueddeutsche.de, zeit.de, faz.net, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 39)

Maxim Biller: Bundesgerichtshof weist weitere Klage gegen „Esra“ ab.
spiegel.de, tagesspiegel.de

Franz Kafka: Das tschechische National-Literaturmuseum präsentiert einen bislang unbekannten hebräischen Brief des Literaten.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 39)

Cornelia Funke: Die Schriftstellerin erhält den Roswitha-Preis 2008 der Stadt Bad Gandersheim.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 13)

Marica Bodrozic: Die Berliner Schriftstellerin und Übersetzerin erhält den mit 5000 Euro dotierten „Initiativpreis Deutsche Sprache“.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 40)

Erwin Strittmatter: Der DDR-Schriftsteller hätte nach der Wende seine SS-Mitgliedschaft offenlegen können, findet Evelyn Finger.
„Die Zeit“ (Seite 47)

ONLINE

Rundfunkanstalten: ARD und ZDF wollen sich in „Textkonzerne“ verwandeln, kritisiert Michael Hanefeld in der „FAZ“. Und warnt: „Sollten die Ministerpräsidenten die Sender ermächtigen, an die Stelle der Presse zu treten, könnten die Länder – wenn die EU dies, wie schon angedroht, für nichtig erklärt – die Gestaltung der Rundfunkpolitik womöglich ganz verlieren.“
faz.net

Prinz-von-Asturien-Preis: Verleihung der Auszeichnung an Google stößt auf harsche Kritik.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 11)

MEDIEN & MÄRKTE

Axel Springer: Der ehemalige Chef des Medienkonzerns Jürgen Richter kritisiert im Zusammenhang mit dem Pin-Debakel massiv Vorstand und Aufsichtsrat: „Es sind enorme Fehler gemacht worden.“
faz.net

Fußball-EM bringt der Schweizer Wirtschaft nix.
welt.de

SZENE

Victor Hugo: Das Weimarer Schiller-Museum zeigt eine Ausstellung von Grafiken des französischen Schriftstellers.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)

Friedenspreis: In der „Zeit“ lästert Hanno Rauterberg über die Entscheidung der Friedenpreis-Jury für Anselm Kiefer. Zitat: „Wenn Uri Geller den Nobelpreis für Physik bekäme und Johannes B. Kerner den Titel des Dreisternekochs, dann hätten sie’s verdient. So sehr verdient wie der Maler Anselm Kiefer desn Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verdient hat.“
„Die Zeit“ (Seite 47)

Bestseller: Florian Illies meint, dass Autoren des Geburtsjahrgangs 1964 besonders prädestiniert sind, sinnsuchende Bestseller zu schreiben.
„Die Zeit“ (Seite 55)

Sex and the City: Film macht Werbung für ein Buch, das es gar nicht gibt.
faz.net

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