Wie hat sich der Arbeitsmarkt nach zwei Pandemie-Jahren verändert? Und welche Trends zeichnen sich ganz grundsätzlich ab? Das Stellenportal Stepstone, das regelmäßig Entwicklungen rund um Arbeitsmarkt und Jobsuche analysiert, macht für 2022 branchenübergreifend diese 5 Trends aus:
- Der Markt erlebt einen Jobboom: 2021 war für Stepstone laut eigener Aussage ein Rekordjahr. Zuletzt lag die Zahl der Stellenangebote um mehr als ein Drittel höher als vor Beginn der Corona-Pandemie. Erklärt wird das mit zwei Faktoren: Erstens wollten Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen und Ausfälle schnellstmöglich kompensieren. Zweitens erlebe der Markt eine Trendwende, weil die Erwerbsbevölkerung in Deutschland jetzt kleiner wird. Dadurch konkurrierten Unternehmen jetzt verstärkt um Personal.
- Menschen stellen ihren Job grundsätzlich in Frage: Stepstone verzeichnet ein deutliches Bewerbungsplus. In einer Umfrage gab jeder Zweite an, die Jobsuche zu forcieren. Auch ein Berufs- oder Branchenwechsel ist dabei eine Option. Gedeutet wird das als Corona-Effekt: Durch die Pandemie stellten viele die Sinnfrage und überlegen, sich neu zu orientieren.
- Homeoffice wird bei Bürojobs zur Selbstverständlichkeit: Viele wollen nicht mehr aufs mobile Arbeiten verzichten und sehen es als einen selbstverständlichen Teil flexibler Arbeitsmodelle. Heißt: Arbeitgeber, die keine Homeoffice-Optionen anböten, drohen künftig von Bewerbern vorab aussortiert zu werden.
- Arbeitgeber müssen Diversity und Nachhaltigkeit ernst nehmen: Haltung und Nachhaltigkeit werden auf dem Arbeitsmarkt zunehmend relevante Faktoren. Laut einer Erhebung von Stepstone sucht schon fast jeder Zweite bei einem Jobwechsel gezielt nach nachhaltigen Unternehmen.
- Gehaltstransparenz ist wichtig: Das Gehalt ist ein entscheidendes Kriterium für Bewerber, aber offensiv wird darüber selten gesprochen. Der Wert der Arbeit müsse transparent gemacht werden, so die Studienmacher, z.B. indem in Jobangeboten Gehaltsspannen genannt werden.
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