2009 ist es zu 213 Übernahmen und Beteiligungen in der deutschen Verlagsbranche und im Medienhandel gekommen, hat das Mergers-&-Acquisitions-Beratungsunternehmen Bartholomäus & Cie. (Frankfurt) in seiner Studie „Transaktionsmonitor 2009“ herausgefunden.
Mit einem Minus von 18,4% gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Transaktionen erstmals seit 2004 wieder rückläufig. Alle Marktsegmente verzeichneten weniger Transaktionen als 2008. Die meisten Aktivitäten waren im vergangenen Jahr in der Kategorie Fachinformationen (insgesamt 55, rund 26% Anteil) zu verzeichnen, gefolgt von General-Interest-Medien (49, 23%) und Special-Interest-Medien (32, 15%). Betrachtet man die Mediensparten, gingen die M&A-Aktivitäten am deutlichsten unter Buchverlagen und im Buchhandel zurück. Für das vergangene Jahr hat die Studie nur 38 Transaktionen gezählt, 2008 waren es noch 66. Der Verkauf von bol.com war laut Bartholomäus der größte Abschluss im Buchhandel. Bei den Buchverlagen fand die Übernahme des Bibliographischen Instituts durch Cornelsen sowie der Ausstieg von Joachim Unseld aus dem Suhrkamp Verlag die größte Aufmerksamkeit.
Für 2010 erwarten die Autoren eine ähnliche Entwicklung wie im vergangenen Jahr: „Vor dem Hintergrund der nach wie vor vorsichtigen Erwartungen hinsichtlich der Marktentwicklung, speziell natürlich auch in den Anzeigenmärkten, ist daher eine schnelle Erholung des M&A-Marktes nicht zu erwarten.“ Kleine und mittelgroße Verlage, aus denen die Branche zum Großteil bestehe, werden den Trends aus 2009 folgen: Überwiegend kleine Transaktionen, mehr Objektkäufe und Festigung der eigenen Marktposition im Inland.
aus buchreport.express 4/2010
Kommentar hinterlassen zu "Reduzierte Transaktionen"