Zum 24. Mal wählte das Branchennetzwerk BücherFrauen/Women in Publishing e.V. im Mai 2014 eine „BücherFrau des Jahres“. Mit Regine Elsässer fiel die Wahl dieses Mal auf ein langjähriges eigenes Mitglied der BücherFrauen.
Die in Erlangen geborene und seit vielen Jahren in Mannheim lebende Übersetzerin ist in der Branche eine der „grauen Eminenzen“, bescheiden im Auftreten, aber unnachgiebig im Engagement für die Sache. Schon als Kind begeisterte sich Regine Elsässer für gute Bücher, liebte „Pippi Langstrumpf“ und verschlang auch sonst alles von Astrid Lindgren. Schließlich entschied sie sich sogar für ein Skandinavistikstudium und verbrachte einen Großteil ihrer Studienzeit an der finnischen Åbo Akademi. Nach dem Abschluss zog sie nach Mannheim, wo sie sich als Mitglied der Duden-Redaktion für die ausführliche Berücksichtigung der weiblichen Form bei Einträgen zu Substantiven einsetzte. Obwohl sie nach eigenen Angaben das Wörterbuch-Machen wirklich sehr liebte, gab sie ihre Stelle bei Duden auf und gründete den legendären Frauenbuchladen „Xanthippe“, auf dessen Website sie augenzwinkernd als „Ur-Xanthippe“ bezeichnet wird. Die Leitung hat sie zwar mittlerweile in jüngere Hände übergeben, ist jedoch nach wie vor Mitbesitzerin und arbeitet gelegentlich auch mit. „Schon allein diese Fähigkeit zur Übergabe und zum Machenlassen ist etwas, was einen Preis verdient“, heißt es in der Begründung der BücherFrauen wörtlich.
In den frühen Achtzigern begann Regine Elsässer außerdem als freie Übersetzerin für Schwedisch, Dänisch und Norwegisch zu arbeiten. Zu ihren Stamm-Autoren gehören unter anderem Klas Östergren, Marie Hermanson und Ruth Berlau. Auch als Übersetzerin skandinavischer Theaterstücke hat sie sich einen Namen gemacht.
Neben der Literatur setzt sich Regine Elsässer auch noch für andere Kulturgüter ein. So engagierte sich die Enkelin des bekannten Architekten und ehemaligen Frankfurter Stadtbaudirektors Martin Elsässer für die denkmalgeschützte Frankfurter Großmarkthalle, als 2008 die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Umbaupläne bekannt gab. Der drohende Rechtsstreit über die Urheberrechte an dem 20er-Jahre-Gebäude mit seinen historischen Tonnengewölben konnte beigelegt werden, indem Stadt Frankfurt und EZB zur Gründung der „Martin Elsässer Stiftung“ beitrugen, deren stellvertretende Vorsitzende Regine Elsässer heute ist. Auch diese Auseinandersetzung belegt den unbeugsamen Charakter der diesjährigen BücherFrau des Jahres: Wenn ihr etwas wirklich wichtig ist, geht sie zielstrebig ihren Weg, bescheiden als Person, aber unbeirrbar in der Sache!
Die offizielle Ehrung von Regine Elsässer als „BücherFrau des Jahres 20143“ erfolgt während der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2014. Der exakte Ort und Zeitpunkt wird noch bekanntgegeben.
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