Die im Weihnachtsgeschäft präsentierte Preisvergleichs-App von Amazon (hier mehr) läutet eine neue Phase im Verdrängungswettbewerb ein. Doch diese Entwicklung zerstört langfristig das System, von dem Amazon selbst lebt, meint Sarah Green. Die Redakteurin der „Harvard Business Review“ sondiert eine Zusammenarbeit von Amazon mit stationären Buchhändlern (hier der gesamte Artikel).
Aktuell sehe das Management von Amazon unabhängige Buchhändler entweder als Gegner an, die es zu verdrängen gelte – oder es ignoriere sie. Die Einzelhändler wiederum verachteten den Mega-Verkäufer.
Um die derzeit herrschende „Pattsituation“ zu überwinden, sollten Buchhändler sich als „Ausstellungsraum“ für den Onliner anbieten. Die Idee:
- Die Sortimenter präsentieren neben der Kindle-Hardware eine Auswahl der Amazon-Titel und helfen so, die Nachfrage nach diesen Büchern zu steigern. Der Kunde kann online bestellen und im Laden seine Bestellung abholen.
- Im Gegenzug stellt Amazon den Händlern seine Leser-Analysen (wer kauft was?) zur Verfügung.
- Außerdem finanziert und bewirbt Amazon beispielsweise Lesungen von Autoren in Buchhandlungen.
Doch möglicherweise sind die Überlegungen der Autorin schon überholt, bevor die Diskussion darüber so richtig anhebt. Angeblich plant Amazon eine eigene Buchhandelskette (buchreport.de berichtete) – die Vorteile der Kooperation würden dann zusammenschmelzen.
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