Die beste Nachricht der Woche war das Aussparen: Als die Bundesregierung ihr großes Sparpaket schnürte, wurde der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7% nicht angepackt, der in den letzten Monaten immer wieder als zu streichende Subvention ins Gespräch gebracht worden war. Auch bei der noch anstehenden Prüfung der insgesamt unausgegoren wirkenden Liste begünstigter Waren und Dienstleistungen dürften Bücher (ähnlich wie Lebensmittel) ihr Häkchen bekommen.
Der Börsenverein geht in diesen Tagen sogar in die Offensive und fordert die reduzierte Mehrwertsteuer auch für die E-Books ein, um das „Prinzip Buch“ in die digitale Welt hineinzutragen und dem Buchmarkt „neue Geschäftsfelder und große Chancen“ zu erschließen. Im aktuellen „Politikbrief“ des Verbands lautet das optimistische Szenario: „Buchhandlungen dehnen ihr Geschäft auf das Internet aus und entwickeln neue Vertriebswege.“
Nötig wäre das schon sehr, denn der stationäre Buchhandel tut sich in diesem Jahr ausgesprochen schwer: Auch die Mai-Zahlen folgen dem bisherigen Umsatzminus-Trend.
Wenn der Börsenverein allerdings am Donnerstag und Freitag dieser Woche in Berlin seine Buchtage über „Die Märkte von morgen“ abhält, bleibt der Buchhandel als größte Mitgliedergruppe des Verbands weitgehend fern: Die Zukunftsmodelle und Strategien werden von Verlagen, Großhändlern und Logistikern diskutiert, während sich die Händler vor Ort ums Tagesgeschäft kümmern.
Lesen Sie ausführliche Berichte ab morgen im neuen buchreport.express 23/2010
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